Schwarzwaldverein Nagold weiht neues Vereinsheim ein. Verein erhofft sich Impulse für eine Familiengruppe.
Nagold - "Wir haben heute einen Festtag", betonte Friedrich Günther gestern bei der Einweihung des neuen Wanderheims im Stadtpark Kleb. Mit einem Mostfest wurde das Domizil des Nagolder Schwarzwaldvereins offiziell in Betrieb genommen – den einzigen Wermutstropfen bildete dabei das Wetter.
Bei dieser Gelegenheit erinnerte der Vorsitzende an die acht heimatlosen Jahre und den "langen Weg bis zu diesem Tag". Ende 2004 musste der Schwarzwaldverein die von der Bundesbahn angemietete Lindenhütte beim Nagolder Bahnhof räumen. Etliche Standorte wurden danach geprüft und wieder verworfen, bevor die Suche nach der Landesgartenschau von Erfolg gekrönt wurde.
So bot die Stadtverwaltung dem Verein den Landesgartenschau-Kiosk beim Kleb-Spielplatz an, der jetzt in gut dreimonatiger Bauzeit zum Wanderheim umgebaut wurde. "Da waren viele Helfer nötig", erklärte Friedrich Günther mit Blick auf die Eigenleistungen der Mitglieder. Einen besonderen Dank richtete er dabei an den Architekten Roland Stikel, der die Planung und Bauleitung ehrenamtlich übernommen hatte.
Wie der Vorsitzende ebenfalls unterstrich, braucht der Schwarzwaldverein eine Anlaufstelle für die fünf Untergruppen. Vom neuen Wanderheim erhofft man sich zudem Impulse für die noch fehlende Jugend- und Familiengruppe.
"Ihre Geduld wurde jetzt belohnt", sagte Bürgermeister Hagen Breitling. Er bescheinigte dem Traditionsverein, immer das Ziel vor Augen gehabt zu haben, "die richtige Heimat zu finden, wo das Herz des Vereins ankommt und die Vereinsziele verwirklicht werden können". Der Bürgermeister war überzeugt, dass hier an der Schnittstelle zwischen Stadt und Natur am Schlossberghang der richtige Standort gefunden wurde. Außerdem werde damit das Gesamtensemble des Stadtparks abgerundet, so Hagen Breitling.
Von einem "fantastischen Stehvermögen" sprach Walter Sittig als Hautgeschäftsführer des rund 70 000 Mitglieder zählenden Hauptvereins. Besonders freute er sich über die "gelungene Lösung" und darüber, dass durch den Hauptverein des Schwarzwaldvereins ein Zuschuss des Landes aus dem Förderprogramm "Wanderheim" losgeeist werden konnte. "Das Wanderheim ist ein sozialer Treffpunkt, denn Wanderer wollen eben auch gesellig sein", betonte Walter Sittig.
Nach einem anschließenden Gottesdienst mit dem evangelischen Dekan Ralf Albrecht wurde die Einweihung mit einem Mostfest gefeiert, wobei der Schwarzwaldverein neben vor Ort gepresstem Apfelsaft auch Zwiebelkuchen, Maultaschen und Kartoffelsalat servierte. Für die musikalische Unterhaltung sorgten unter anderem Schalmeien und Alphörner.