Der Remigius Kammerchor und das Frauenvokalensemble reVocali Calw präsentierten Chormusik aus vier Jahrhunderten. Foto: Stadler

Auftritt: Gemeinschaftskonzert von Remigius Kammerchor und Frauenvokalensemble ReVocali Calw

Nagold. Gerade zurückgekehrt von einer Konzertreise nach Prag, präsentierte der Remigius Kammerchor in der gleichnamigen Kirche sein eigens dafür einstudiertes Programm vor heimischem Publikum gemeinsam mit dem Frauenvokalensemble reVocali Calw.

 

Das Gotteshaus war bereits zu Beginn des Gemeinschafskonzertes unter dem Titel "Drum schlagt und singt, dass all’s erklingt" gut gefüllt, in Erwartung des musikalischen Streifzuges durch die Epochen von Barock bis Pop, also Chormusik aus vier Jahrhunderten.

Stimmgewaltigkeit und Präzision auf hohem Niveau

Pfarrer Detlev Börries brachte mit seinen Begrüßungsworten die Hoffnung zum Ausdruck, dass das Konzert nicht nur erklingen soll, sondern auch bei allen Gästen etwas zum Klingen bringt. Chorleiterin Anna-Katharina Kalmbach erzählte über die Konzertreise nach Prag, dass sie das eigens dafür einstudierte Programm dem Nagolder Publikum nicht vorenthalten wollen und sich mit ihren Gästen, dem Frauenvokalensemble reVocali für ein gemeinsames Konzert zu Hause entschieden haben.

Den Anfangsteil bestritt der Kammerchor mit Stücken und Motetten von Hans Leo Hassler, Heinrich Schütz und Melchior Frank, mit denen sie vom ersten Ton an ihre Stimmgewaltigkeit und Präzision auf hohem Niveau unter Beweis stellten.

Mit Stücken wie "Ich bete an die Macht der Liebe", dem "Ubi caritas" und "Ave Maria" übernahmen die neun Frauenstimmen von reVocali den nächsten Teil des Konzerts. Die ehemaligen Sängerinnen des Liederkranzes Concordia Calw und des Konzertchores ARTEvocale haben sich nach dem Erwachsenwerden und Beendigung von Studium oder Ausbildung zu einem Ehemaligenensemble zusammengefunden und lassen als Frauenchor unter dem Namen reVocali ihre Stimmen erneut erklingen.

Mit der deutschen Liturgie, Kyrie – Gloria – Sanctus von Felix Mendelssohn-Bartholdy hatte der Remigius Kammerchor seinen zweiten Part im Chorkonzert und konnte erneut in allen Passagen, von piano bis fortissimo mit zarten und raumgreifenden Klängen überzeugen und die Zuhörer in seinen Bann ziehen.

In einem weiteren Konzertteil trugen die Frauenstimmen von reVocali das Stück "Im Himmelreich ein Haus steht" von Max Reger vor, gefolgt von "Stufen" aus der Feder von Wilhelm Weismann. Bei dem bekannten Text von Hermann Hesse "Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne…", sang Chorleiterin Michaela Brandl gemeinsam mit ihren Chormitgliedern, die nicht bei jedem Stück eine geschlossene Einheit repräsentierten.

Zum Ende ihres Auftritts mit dem Titel von Elton John "Can you feel the love tonight" hatten sich die Damen gesteigert, ließen aber die bei diesem Titel möglichen Emotionen nicht deutlich verspüren.

Gemeinsamer Vortrag von "Der Mond ist aufgegangen"

Ergreifend sang der Remigius Kammerchor den "Erlkönig" von Franz Schubert, arrangiert von Oliver Gies und setzte einen traditionellen Schlusspunkt mit "Es steht eine Mühle im Schwarzwälder Tal", bevor sie gemeinsam mit dem Frauenvokalensemble "Der Mond ist aufgegangen" darbrachten.

Nach langanhaltendem Applaus und der rhythmischen Forderung nach einer Zugabe sangen beide Chöre noch gemeinsam den "Irischen Segenswunsch" zum Abschluss des abwechslungsreichen und schönen Konzertes.

Der als Verein aufgestellte Remigius Kammerchor vereinigt ehemalige Sänger der Christophorus-Kantorei Altensteig sowie Ehemalige des Nagolder Vokalensembles und der Aurelius Sängerknaben, die auf den ganzen süddeutschen Raum verstreut sind. Künstlerische Leiterin ist Dirigentin Anna-Katharina Kalmbach, die mit klarem Dirigat ihre Sängerinnen und Sänger zu Höchstleistungen mit ihren glasklaren und reinen Stimmen zu präziser Darbietung anspornt.