Hotel am Busbahnhof soll am 1. November eröffnen / Depot-Filiale zieht auf 500 Quadratmetern ins Erdgeschoss
Von Heiko Hofmann
Nagold. Das Leben geht munter weiter – auch nach der Landesgartenschau. Kein Projekt in der Stadt verdeutlicht das mehr als der Hotel-Neubau der Firma Häfele am Busbahnhof. Am 1. November dieses Jahres – also drei Wochen nach dem Ende der Landesgartenschau – soll der Hotelkomplex an der Waldach seine Pforten öffnen. Doch jetzt stand erstmal das Richtfest an.
In "Handwerkerfest" taufte Ulrich Häfele als Vertreter der Bauherren das Richtfest kurzerhand um. Schließlich ist mittlerweile weit mehr zu sehen als der Rohbau. Die ersten Fensterfassaden wurden sogar bereits eingebaut. 1500 Quadratmeter Glasfläche werden den Neubau später einmal umgeben – "fast ein komplettes Glashaus", wie der Reutlinger Planer Ulrich Schwille beim Richtfest sagte. Bauleiter Paul Heim von der Metzinger Firma Brodbeck setzte trotzdem zum gereimten Richtspruch an, dankte Bauherrn und Kollegen, ehe er traditionell das leer getrunkene Weinglas aus luftiger Höhe auf dem Boden zersplittern ließ.
"Unsere Investition hier sehen wir als langfristigen Beitrag für Nagold", verdeutlichte Ulrich Häfele. Die Firma Häfele trage als heimische Firma ihren Teil dazu bei, dass Nagold weiterhin attraktiv bleibe. Unter anderem freute er sich, dass mit der Success Group und ihrer internationalen Hotel-Marke "IBIS Styles" als Hotel-Betreiber ein kompetenter und zuverlässiger Partner gefunden wurde. Weiter lüftete Ulrich Häfele auch das Geheimnis um die Nutzung im Erdgeschoss. Die 500 Quadratmeter Verkaufsfläche werden von der Einzelhandelskette "Depot" (Designartikel für den Wohnbereich) bezogen. Eröffnung hier: Mitte Oktober.
Ulrich Häfele war überzeugt: "Beide sind sicherlich ein Gewinn für Nagold."
Was Nagold an einem Weltunternehmen wie Häfele hat, das weiß auch Oberbürgermeister Jürgen Großmann. "Dass Sie in Ihre Heimatstadt investieren, macht uns stolz", bedankte er sich – wohlwissend, dass man anderswo ganz andere Renditen erzielen könnte. "Man kann Zukunft bauen" – dies zeige Häfele. Dabei war der OB überzeugt, dass der Tourismus in Nagold auch nach der Landesgartenschau eine stärkere Rolle spielen werde. Nach wie vor hoch sei außerdem die Nachfrage nach Einzelhandelsflächen in der Stadt.
Und was wird nun genau gebaut? Diese Frage beantwortete Ulrich Schwille, dessen Entwurf vor drei Jahren aus einem Architektenwettbewerb als Sieger hervorging. 69 Hotelzimmer werden am Busbahnhof entstehen und 113 Betten Platz bieten. Dabei beginnt der Hotelbereich mit Empfang, Bar und Frühstücksbereich erst im ersten Obergeschoss. Ein speziell für Nagold neu entwickeltes Hotelzimmerkonzept werde es geben. "Doch nicht alle Zimmer sind tupfengleich, es gibt zum Beispiel auch eine Ladys-Suite oder zwei Workaholic-Zimmer mit Basketballkorb oder ausklappbarer Golfanlage."
Besonders ins Schwärmen geriet Schwille aber vom Wellness-Bereich oben auf dem Dach. Von dem tollen Ausblick, den die Freiterrasse dort bietet, überzeugten sich die Gäste im Rahmen einer Führung durch das Bauwerk selbst. "Über den Dächern von Nagold" – auch hier bietet der Neubau ganz neue, faszinierende Perspektiven.