Rudolf Diesel veränderte mit der Erfindung des Dieselmotors die Fahrzeugindustrie. Fotos: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Rudolf Diesel erfindet den leisstungsstarken Fahrzeugantrieb

Von Josua Philipp Dürr

 

u  Bekannter sind in der Gegend rund um Stuttgart verständlicherweise Gottlieb Daimler und Carl Benz. Auch Wilhelm Maybach und Nikolaus August Otto wären einen Bericht wert. Wer ein Fahrzeug mit einem Dieselmotor fährt, begegnet auch heute noch Rudolf Diesel. Seine Ideen zu einem leistungsstarken Motor werden nach über 100 Jahren immer noch weiterentwickelt und deshalb ist berechtigterweise jede Diesel-Tankfüllung für diese Motorsorte nach ihm benannt.

Rudolf Diesel wird am 18. März 1858 in Paris geboren. Er ist der zweite Sohn des gelernten Buchbinders und späteren Leder-Warenverkäufers Theodor Diesel. Als 1870 der Deutsch-Französische Krieg ausbricht, flieht die Familie nach London. Im Januar 1870 reist er allein nach Augsburg, dem Geburtsort seines Vaters, wo er von seinem Onkel als Pflegekind aufgenommen wird. 1872 beschließt er, Mechaniker, zu werden. Er legt 1880 sein Abschlussexamen an der Technischen Hochschule in München mit dem bis zum damaligen Zeitpunkt besten Durchschnitt in der Geschichte der Hochschule ab. Hochtalentiert bekommt er mit einer Anstellung beim Kältemaschinen-Pionier Karl Linde die finanziellen Möglichkeiten, an seiner Idee der Selbstentzündung durch Kompression weiterzuarbeiten. Am 27. Februar 1892 reicht er das Patent für seinen Diesel-Motor ein. Die Weiterentwicklung des Motors wird ihm dann bei einer Firma in Ulm ermöglicht.

Es war seine Idee, aber nach der Umsetzung ist er bald in zahlreiche Patentprozesse verstrickt, was ihn gesundheitlich und finanziell ruiniert. Tragisch und ungeklärt ist auch sein Tod. Er nimmt sich 1913 auf einer Überfahrt nach England das Leben.

Rudolf Diesel hinterlässt der Nachwelt einen Motor, den kein anderer Verbrennungsmotor an Leistung und Verbrauch übertrifft. Seine Idee revolutioniert den Schiffsverkehr und die Eisenbahn. Lastwagen, Traktoren und Autos mit hoher Kilometerleistung sind noch heute mit Dieselmotoren ausgestattet. So können Augenzeugen von der langen Laufleistung von Autos mit Dieselmotoren berichten, bei denen zwar die Karosserie den Geist aufgab, der Motor aber selbst nach über 320 000 Kilometern immer noch problemlos funktionierte. u  Der Autor ist Schüler der Klasse 8c des Otto-Hahn-Gymnasiums in Nagold.