Am Montag wurden alle Verträge für das 30-Millionen-Projekt von DPD im Gewerbegebiet INGpark unterzeichnet. Mit dabei waren (von links): Joachim Flik, Hans Neuweiler, Volker Schuler, Christof Mozzi, Thomas Ohnhaus, Günter Pfaff, Jürgen Großmann sowie Simone Hurtz. Foto: Kunert

30 Millionen Euro: Express- und Paketdienstleister will in Region 300 neue Arbeitsplätze schaffen.

Nagold - "Die Tinte unter den Verträgen ist trocken." Mit diesen Worten stellte Nagolds Oberbürgermeister Jürgen Großmann am Montag im Sitzungssaal des Rathauses offiziell den bisher größten Investor für das interkommunale Gewerbegebiet INGpark vor: 30 Millionen Euro will der Express- und Paketdienstleister DPD dort in ein neues Paketsortierzentrum investieren. 300 neue Arbeitsplätze sollen damit langfristig für die Region Nagold geschaffen werden.

Der Spatenstich für das Großprojekt soll noch in diesem Jahr erfolgen. Die offizielle Inbetriebnahme ist dann bereits für Herbst 2016 geplant. Der INGpark hat dafür ein insgesamt 57 000 Quadratmeter großes Grundstück bereitgestellt, auf dem Gebäude mit einer Grundfläche von rund 44 000 Quadratmetern entstehen sollen. In der ersten Ausbaustufe sollen hier 37 000 Pakete täglich umgeschlagen werden, wobei die Kapazitäten so ausgelegt seien, dass man Wachstumsreserven für die nächsten 20 bis 25 Jahre haben werde.

DPD-Regionalgeschäftsführer Süd, Thomas Ohnhaus, versprach gegenüber OB Großmann, dass man zumindest bei den Tief- und Hochbauarbeiten einheimische Bauunternehmen und Betriebe priorisiert berücksichtigen werde. Das entspräche der Regionalstrategie von DPD. Lediglich bei der hochkomplexen Sortiertechnik, die etwa 15 Prozent der Investitionssumme ausmache, sei man auf auswärtige Anbieter angewiesen. Finanziert wird der Bau von einer Leasing-Tochter des Sparkassen-Verbunds, wobei die Sparkasse Pforzheim Calw als regionaler Kreditgeber zum Zuge komme. Damit sei gewährleistet, so Großmann, dass möglichst viel der Wertschöpfungskette in der Region verbleibe.

Großmann und Ohnhaus bestätigten auch, dass sich Nagold als Standort für das neue DPD-Paketzentrum im Wettbewerb gegen andere Kommunen durchgesetzt habe – ohne aber diese anderen Orte nennen zu wollen. Der 77. Standort von DPD in Deutschland habe aber überregionale Bedeutung, ergänze und entlaste er doch benachbarte Depots etwa in Ludwigsburg, Villingen-Schwenningen und Wendlingen. Besonders wichtig sei dabei die künftige Versorgung des Wirtschaftsraums südlich von Stuttgart, der aus Sicht von DPD zu den bedeutendsten Liefergebieten überhaupt im privaten Paketgeschäft zähle. Das Einzugsgebiet des Nagolder Depots umfasse in etwa einen Radius von rund 50 Kilometern.

Läuft alles nach Plan, will DPD Anfang 2016 in der Region mit der offensiven Suche nach Mitarbeitern beginnen, wobei es vorher interne, bundesweite Ausschreibungen der in Nagold zu schaffenden Stellen geben werde. Man werde dabei mit einer Belegschaft von 200 Leuten in Nagold starten. Später sollen dann einmal bis zu 300 Menschen in dem Sortierzentrum selbst sowie als Fahrer hier arbeiten.