Das Helferteam des DLRG brachte die Spenden-Aktion über die Bühne und belud einen Hänger mit den zelten. Foto: Goll

Helfer aus dem Kreis Calw packen selbst mit an. Ersatzbeschaffung erst in zwei Jahren wieder möglich.

Kreis Calw - Die aktuelle Flüchtlingsproblematik fordert nicht nur die Behörden des Bundes, der Länder, der Kreise und Kommunen, sondern hat nun auch die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) im Kreis Calw erreicht.

Angestoßen durch das Präsidium der DLRG und koordiniert über den DLRG-Landesverband Württemberg stellt sich die DLRG im Kreis Calw – im Rahmen ihrer begrenzten Möglichkeiten – der humanitären Aufgabe der Flüchtlingsunterbringung in den Aufnahmestellen.

Sommerzeltlager ist nicht in Gefahr

"Konkret stellen die DLRG- Helfer aus dem Bezirk Calw vier Zelte und aus der Ortsgruppe in Nagold zwei ihrer nicht durch die Katastrophenschutzbehörden geblockten Zelte zur Verfügung", erläutert der technische Leiter Ausbildung der DLRG im Bezirk Calw, Thomas Wolf, der die Aktion im Landkreis Calw leitet. "Dabei handelt es sich um durch Mitgliedsbeiträge finanzierte Zelte der DLRG, die für Jugendfreizeiten, Zeltlager oder für das Sommerferienprogramm der Stadt Calw eingesetzt werden." Die Stangen-Gerüst-Zelte bieten insgesamt Platz für 60 Flüchtlinge.

Eine Ersatzbeschaffung der Zelte ist auf Grund der anhaltenden Nachfrage vermutlich erst im Frühjahr 2017 möglich. In dieser Zeit stünden den Spendern keine Zelte zur Verfügung, so der ergänzende Hinweis des Präsidiums der DLRG. "Für die zahlreichen Kinder und Jugendlichen, die am jährlich stattfindenden DLRG-Sommerferienzeltlager – organisiert durch die DLRG- Ortsgruppe Nagold und unterstützt durch den DLRG- Bezirk Calw – teilnehmen, haben wir bereits eine andere Lösung gefunden", so der Vorsitzende der DLRG-Ortsgruppe Nagold, Thomas Goll. "Das Zeltlager wird am Breitenauer See stattfinden, an dem dauerhaft Zelte stehen, sodass das DLRG-Sommerferienzeltlager 2016 nicht gefährdet ist", beruhigt Goll.

Um sicher zu gehen, dass nicht etwa Teile der Zeltausrüstung fehlen, haben nun die Calwer DLRGler ihre gespendeten Zelte überprüft und diese anhand einer vorgegebenen Liste klassifiziert, einem Typ zugeordnet und in einen Anhänger verladen. Die insgesamt sechs DLRG-Zelte wurden am "Tag der Deutschen Einheit" an einem zentralen Sammelpunkt, im Calwer Fall nach Esslingen, angeliefert, dort geprüft und abgenommen. Anschließend werden die Zelte schnellstmöglich dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) zur Verfügung gestellt, das dann die konkrete Verteilung nach Bedarf bundesweit übernimmt. Wo die Zelte konkret eingesetzt werden, ist nicht bekannt.