Von der Besiedelung der Kelten in Nagold zeugt der Keltenhügel am Krautbühl. Jetzt ist die Wanderausstellung "Die Kelten in Baden-Württemberg" im Rathausfoyer zu Gast. Foto: Fritsch

Wanderausstellung des Landes ist vom 7. Juli bis 13. September in Nagold zu sehen.

Nagold - Das Kelten-Thema bleibt in Nagold präsent: Im Rathaus ist ab kommenden Dienstag, 7. Juli die Wanderausstellung "Die Kelten in Baden-Württemberg" zu Gast.

Das Landesamt für Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart präsentiert mit der Ausstellung einen Einblick in die Zeit zwischen dem 7. und 1. Jahrhundert vor Christus, in der die Kelten das Landschaftsbild durch ihre Siedlungen, Bestattungsplätze und Naturheiligtümer prägten. Auch in Nagold gibt es nachgewiesene keltische Siedlungs- und Bestattungsstätten. Die berühmteste ist sicher der Krautbühl – jener etwa fünf Meter hohe Grabhügel am Stadtpark Kleb, der wohl seit etwa 2500 Jahren die letzte Ruhestätte eines keltischen Machthabers ist.

Schau wurde erstmals in Stuttgart präsentiert

Bereits im November vergangenen Jahres wurde die Ausstellung "Die Kelten in Baden-Württemberg – Aktuelle Ausgrabungen und Forschungen zur Hallstatt- und Latènezeit" im Haus der Wirtschaft erstmals in Stuttgart präsentiert. Anschließend war die Ausstellung im Landesamt für Denkmalpflege in Esslingen sowie im Regierungspräsidium Stuttgart in Vaihingen zu sehen.

In Nagold ist die Ausstellung bis Sonntag, 13. September, im Foyer und im ersten Stock des Rathauses zu sehen. Die Öffnungszeiten sind von Montag bis Mittwoch von 8 bis 16.45 Uhr, Donnerstag von 8 bis 18 Uhr, Freitag von 8 bis 12.30 Uhr, Samstag von 9 bis 15 Uhr und Sonntag von 11 bis 16 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Die Ausstellung zeigt zunächst, wie die keltischen Kulturen in der Antike von ihren südlichen Nachbarn, den Griechen und Römern, wahrgenommen wurden und was aus archäologischer Sicht über sie ausgesagt werden kann. Im Mittelpunkt stehen die beeindruckenden Ausgrabungen und Forschungsprojekte des LAD zur Archäologie der Kelten in Südwestdeutschland.

Aktuelle Arbeiten im Umfeld der frühkeltischen Heuneburg an der oberen Donau belegen die komplexen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Strukturen während des 6. und frühen 5. Jahrhunderts vor Christus. Die Ausgrabungen am Rosensteinmassiv bei Heubach, einer mit Wällen befestigten keltischen Höhensiedlung, beleuchten die Zeit unmittelbar vor Beginn der keltischen Wanderungen um 400 vor Christus.

Viereckschanzen sowie stadtartige Großsiedlungen

Besonders kennzeichnend für die spätkeltische Zeit im 2. und 1. Jahrhundert vor Christus sind neben Viereckschanzen wie man sie auch aus Jettingen kennt (ländliche Gehöfte) stadtartige Großsiedlungen (Oppida) wie der Heidengraben am Nordrand der Schwäbischen Alb.

Darüber hinaus informiert die Ausstellung über wichtige Lebensbereiche wie Handel, Handwerk, Religion und Wissenstransfer in keltischer Zeit.

Anschließend "wandert" die Ausstellung weiter nach Asperg. Weitere Stationen sind in Bopfingen und Neuenbürg geplant.