Otmar Wehrstein (links) und Ortsvorsteher Gregor Carl vor der Gündringer Halle. Foto: Baum Foto: Schwarzwälder Bote

Rückblick: Auch 20 Jahre nach Fertigstellung der Gündringer Halle ist der Förderverein noch immer aktiv

Vor 20 Jahren, am 25. April 1998, wurde die Gründinger Halle eingeweiht, erinnert sich der Vorsitzende des Hallenfördervereins, Otmar Wehrstein.

Nagold-Gündringen. Im Eingemeindungsvertrag Gündringens von 1971 wurde die Halle der Gemeinde versprochen, mit einer Mitnutzung durch den Nachbarort Schietingen.

Damals wurde angekündigt, dass die Halle 1976 fertig gestellt sein soll – doch sie kam erst gut 22 Jahre später. Zunächst wurden verschiedene Standorte in Erwägung gezogen und durch etliche Umstände verzögerte sich der Hallenneubau. Auch fehlte der Stadt das Geld für den Bau. Denn es war auch festgelegt worden, dass die Halle nicht mehr als drei Millionen D-Mark kosten durfte.

Nach zähem Ringen und vielen Eigenleistungen der Bürger wurde die Halle am 25. April 1998 ihrer Bestimmung übergeben.

Mit vielen Bedingungen der Stadt sei es schließlich doch noch gegangen, berichten Otmar Wehrstein und Ortsvorsteher Gregor Carl im Gespräch mit unserer Zeitung. So mussten etwa der Hallenförderverein und die Vereine die fest eingebaute Bühne der Halle aus eigener Tasche bezahlen. Zudem sollte der Hallenförderverein 250 000 D-Mark an Eigenleistungen aufbringen. Davon wurden 125  000 D-Mark an Barmitteln beschafft, der Rest der Summe wurde durch Mithilfe beim Bau der Halle erzielt.

Viele Bürger brachten sich beim Bau der Halle ehrenamtlich mit ein. Unter der Regie der örtlichen Firma Holzbau Nisch wurde beispielsweise das Dach selbst gebaut, und die Malerarbeiten wurden unter anderem von Rentnern aus Gündringen und Schietingen ausgeführt.

Alle packen mit an

Auch die Bodenverlegung auf der Empore erfolgte in Eigenregie. Dass die Bühne so funktional ausgestattet ist, geht ebenfalls auf das handwerkliche Geschick der ehrenamtlichen Helfer zurück. In herausfahrbaren Wägen können Tische unter der Bühne verstaut werden. So blieb dann auch Platz für einen Nebenraum seitlich von der Bühne, in dem Stühle gelagert werden. Ein Schankraum hätte ansonsten nicht gebaut werden können, weiß Ortsvorsteher Gregor Carl.

Von den 125 000 D-Mark an finanziellen Barmitteln konnte auch eine voll ausgestattete Küche angeschafft werden. Zudem wurde ein Ausschank eingerichtet sowie eine Industriespülmaschine und ein Gläserregal.

Die Bestuhlung wurde vom Hallenförderverein gesponsort, ebenso die Tische mit Platz für 300 Personen. Auch die Lautsprecher für die Beschallung der Halle wurden vom Hallenförderverein finanziert.

Mit der Stadt Nagold wurde ein Vertrag abgeschlossen: Der Hallenförderverein bewirtschaftet die Halle selbst, bekommt aber dafür einen Zuschuss von Seiten der Stadt. Den Hausmeister und die Hallenpflegerin bezahlt allerdings der Hallenförderverein selbst.

Auch 20 Jahre nach Fertigstellung der Halle ist der Förderverein noch immer aktiv und zählt derzeit 90 Mitglieder. 18 Großveranstaltungen darf der Hallenförderverein pro Jahr in der Halle durchführen.

Unter der Woche ist die Halle von der Volkshochschule, dem Jugendtraining und dem Sportverein Gündringen mit Badminton und Gymnastik belegt. Zudem nutzt der Kindergarten das Gebäude und es werden Veranstaltungen für Senioren angeboten.

Positiv werten Carl und Wehrstein, dass das Gebäude als einzige der Nagolder Hallen in Eigenregie verwaltet wird. Dies ermögliche eine hohe Flexibilität bei der Hallennutzung, beispielsweise auch bei der Vermietung an Privatpersonen für Feiern.