Spiel und Spaß: Viel Platz gibt es rund um die Pfrondorfer Gemeindehalle, um allerlei Sportliches zu unternehmen.Foto: M. Hofmann Foto: Schwarzwälder Bote

Betreuung: 75 Kinder erleben in Pfrondorf unbeschwerte Tage / Motto: "Wir erobern das Weltall"

Eine Daxburg der besonderen Art erleben die Kinder, Betreuer und alle Beteiligten in diesem Jahr. Nachdem lange Zeit ungewiss war, ob das Ferienprogramm überhaupt stattfinden kann, dürfen die Kinder nun doch gemeinsam spielen.

Nagold-Pfrondorf. Kann die Menschheit bereits in diesem Jahr den Planeten Mars besiedeln? Im sonst überschaulichen und ruhigen Nagolder Stadtteil Pfrondorf wird es für spielfreudige Kinder bei der Daxburg möglich sein.

Unter dem Motto "Wir erobern das Weltall" haben sich die Teilnehmer an der Gemeindehalle in Pfrondorf eingefunden. Doch die Marsbesiedlung findet unter strengen Auflagen statt.

War das Sommerferienprogramm in den vergangenen Jahren bereits nach wenigen Minuten oder Stunden ausgebucht, mussten sich die Verantwortlichen in diesem Jahr etwas gedulden. Etwa eineinhalb Wochen lang dauerte die Anmeldephase laut Marina Sismanidou, die zum ersten Mal als Mitglied eines Dreierteams die Daxburg leitet. Und das obwohl die Teilnehmerzahl auf 75 Kinder beschränkt war.

Für Gerd Hufschmidt, Youz-Geschäftsführer, könnte diese Zurückhaltung "unterschiedliche Gründe" haben. Sicherlich spiele die Unwissenheit im Bezug auf Corona eine Rolle. Einige könnten laut Hufschmidt jedoch ihren Urlaub bereits verplant haben, war es für eine recht lange Zeit doch ungewiss, ob die Daxburg überhaupt stattfinden kann. Zum umfangreichen Hygienekonzept habe man sich laut Sismanidou "viele Gedanken gemacht". Über ihre Arbeit freut sich auch Hufschmidt. "Wir haben eine Riesenverantwortung. Es darf nichts schief laufen", ist er sich bewusst.

"Es ist sehr paradiesisch und grün. Wir sind gerne hier"

Doch nun ist es geschafft. Die Daxburg ist vor einigen Tagen mit 18 Betreuern und 75 Kindern offiziell gestartet. Und es geht Richtung Weltall. Das Gelände rund um die Pfrondorfer Gemeindehalle verwandelt sich vom 3. bis zum 14. August zu einem Spielplatz für Sechs- bis Zwölfjährige. Mit dabei ist auch wieder die Lebenshilfe Nagold mit fünf Kindern.

Von 9 bis 17 Uhr gibt es täglich handwerkliche, kreative, musikalische und sportliche Angebote. Nachmittags können sich die Kinder in ihrer "Freispielphase" austoben. Unterteilt sind sie in achtköpfige Gruppen. Die Wasserrutsche für wärmere Tage habe man laut Sismanidou auch dabei.

Das Umfeld sei mit der Halle, einem Spielplatz, einem Bach und einem Fußballplatz "besonders toll", sagt Hufschmidt. "Es ist sehr paradiesisch und grün. Wir sind gerne hier", fügt er an.

Doch wer sich austobt benötigt auch Stärkung. Das aus zwei Personen bestehende Küchenteam und die Leiter der Daxburg kümmern sich um die kindergerechten Mahlzeiten und die gehobenen Hygienestandards. Laut Hufschmidt sei die Logistik besonders Zeit- und Personalintensiv. Dabei lobte er die Zusammenarbeit mit dem "Schlemmereck Rohrdorf".

Grundsätzlich habe man darauf geachtet, dass die Kinder verteilt, und viel an der Luft sind. Jede Gruppe hat einen eigenen Pavillon auf dem Gelände. Neben der Halle können die Daxburgler in diesem Jahr auch erstmals ein großes Zelt nutzen, das extra aufgebaut wurde, um die Situation in der Halle zu entzerren. Das Zelt stammt vom Förderverein der Fritz-Ziegler-Halle aus Emmingen. Dieser habe beim Aufbau "stark mitgeholfen", so Sismanidou. "Die Emminger sind immer da, wenn man sie braucht", freut sich Hufschmidt. Im großen Zelt bekommen die Kinder eine Gipsmaske und basteln Freundschaftsarmbänder.

Doch zurück zum Mars: Die beiden Höhepunkte der Daxburg seien laut Stefan Mohr, ebenfalls Leiter des Sommerferienprogramms, eine Wald-Rallye und die Daxburgolympiade. Mit dem Beginn der Rallye erhalten die jungen Siedler ihr Startplättchen. Bei Spielstationen können sie sich Material ergattern, um darauf ihre Stadt zu bauen.

Auf einem rotbraunen Styropor-Spielfeld können die Kinder ihre Siedlung bauen und erweitern. Wasser, Pflanzen und Tiere seien laut Mohr die Hauptelemente. Wasser gilt es bei einem der Spiele mit einem Schwamm zu transportieren. Pflanzen-Quiz und "Memory" stehen ebenfalls an. Auch sollen die Kinder ein Ei mit Naturmaterialen umhüllen, damit es unbeschadet einen Sturz aus zwei Metern Höhe übersteht. Nach und nach sammeln die Kinder jeweils grüne und blaue Plättchen. Diese stehen für Natur und Wasser und machen den Mars bewohnbar. Am Ende wird jede Gruppe etwas beigetragen haben. Anhand der Anzahl der Plättchen "kann man sich nochmal vergleichen", so Mohr. Denn bei vielen Kindern sei der Wettkampfgedanke sehr präsent.