Die Teilnehmer der CVJM-Sommerfreizeit strahlten um die Wette. Beim vielfältigen Programm orientierten sich die Veranstalter an jahrzehntelanger Erfahrung bei der Stadtranderholung.Foto: CVJM Foto: Schwarzwälder Bote

Kinderbetreuung: CVJM stellt besondere Sommerfreizeit auf die Beine / Freizeithaus erinnert an Verkehrsübungsplatz

93 Kinder, 32 Mitarbeiter, fünf Tage, strahlender Sonnenschein und jede Menge Spaß – so könnte man die Sommer (Frei)-Zeit des CVJM Nagold kurz und knapp beschreiben.

Nagold. "Sei mutig und stark und fürchte dich nicht, denn der Herr, dein Gott, ist bei Dir." (Josua 1,9) war der diesjährige Leitspruch und an ihn hatte das Leitungsteam sich dieses Jahr schon vor der Freizeit gehalten. Denn es gehört zweifellos jede Menge Mut, Stärke und Furchtlosigkeit dazu, in solchen Zeiten eine Ferienfreizeit zu planen und durchzuführen.

Schon im Februar begann Florentine Aldinger mit ihrem Leitungsteam Aaron Großmann, Franziska Schock, Kerstin Neuffer, Jule Prechal, Friederike Börries und Florian Aldinger mit der Planung der Stadtranderholung 2020.

Doch mit dem Auftreten der Corona-Krise wurde klar: Eine Stadtranderholung wie man sie kennt, wird es in diesem Jahr nicht geben können. So entstand die Idee der Sommer(Frei)Zeit: Eine Ferienfreizeit, die alle Corona-Maßnahmen erfüllt und dennoch jede Menge Spaß garantiert.

Die Teilnehmeranzahl wurde reduziert, für das Event drei Standorte gewählt, auf welche die Teilnehmenden und Mitarbeitenden aufgeteilt werden sollten. Dank einer Lockerung der Maßnahmen musste es jedoch gar nicht so weit kommen, und alle Beteiligten konnten die Freizeit gemeinsam im Rötenbachtal erleben.

Berührungspunkte nur in einer Farbfamilie

Eingeteilt wurden die 93 Kinder in Kleingruppen á zehn Teilnehmer plus zwei bis drei Mitarbeitende. Diese bildeten gemeinsam mit weiteren zehn Teilnehmenden einer anderen Altersgruppe und Mitarbeitern eine Farbfamilie. Nur dort konnte es Berührungspunkte geben.

Bei dem Programm orientierte man sich dennoch an den Erfahrungen aus mehr als 30 Jahren Stadtranderholung: Geländespiel, Bastelaktionen, eine biblische Geschichte, die in mehreren Spielszenen vorgeführt wurde und ein großer Luftballonstart durften nicht fehlen.

Besondere Beliebtheit erlangte in diesem Jahr der "Corona-Tanz". Die von Kathrin Geng und Samira Rauschenberger ausgedachte Choreografie wurde jeden Tag mit den Kindern geprobt und schließlich am Freitag bei der Abschlussveranstaltung gemeinsam auf der großen Wiese getanzt. Das Freizeithaus, das nur die Mitarbeiter betreten durften, erinnerte mehr an einen Verkehrsübungsplatz. Das ganze Haus war eine Einbahnstraße, unzählige Straßenschilder markierten deutlich, welche Wege es zu gehen ging, sodass die Mitarbeitenden sich am Eingang gründlich überlegen mussten, was sie auf dem Weg alles erledigen wollten. Jeder weitere Gang machte schlank.

Thema war in diesem Jahr die Geschichte von Königin Ester, die mit Gottes Hilfe ihr Volk vor der Vernichtung rettete. In Israel wird dieses Fest auch heute noch jedes Jahr von den Juden gefeiert, um sich an die Rettung ihres Volkes durch ihre junge Königin zu erinnern. Traditionellerweise verkleiden sich die Kinder zu diesem Anlass.

Passend dazu endete auch die Sommer(Frei)Zeit mit einem Purimfest, bei dem die Kinder und Mitarbeitenden in bunten und ausgefallenen Kostümen erschienen. Dieser Anblick war so bunt wie die Heliumluftballons, die am frühen Abend in die Lüfte stiegen. "Jeder von uns hat seine eigenen besonderen Erinnerungen, doch wir alle werden nie vergessen, wie viel Spaß und Begeisterung wir in dieser Woche erleben durften, trotz oder vielleicht auch gerade wegen diesen besonderen Zeiten", sagt Samira Rauschenberger, Mitarbeiterin bei der Sommerfreizeit. "Auch haben wir nun die Gewissheit, was auch immer nächsten Sommer sein wird, eine Freizeit des CVJM Nagold wird es ziemlich sicher geben, egal in welcher Form. Und darauf freuen wir alle uns jetzt schon!"