Der Gospelchor Ebhausen sowie "rahmenlos und frei" aus Stuttgart sangen auch gemeinsam. Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder Bote

Benefizkonzert: Der Stuttgarter Vesperkirchenchor "rahmenlos und frei" und der Gospelchor Ebhausen treten gemeinsam auf

Es war ein besonderes Konzert besonderer Chöre in einer besonderen Atmosphäre. "Rahmenlos & frei" sowie der Ebhausener Gospelchor sangen bei der siebten Nagolder Vesperkirche.

Nagold. Die Plätze rund um die Tische in der Nagolder Stadtkirche waren allesamt besetzt, als die Sänger die ersten Noten anstimmten. Und es dauerte nur wenige Sekunden, schon stimmten die Zuhörer aus vollen Kehlen mit ein, klatschten und lachten. Der Stuttgarter Vesperkirchenchor mit Band, "rahmenlos & frei", strahlte einfach eine unglaubliche Freude beim Musizieren aus.

Choristen tanzen beim Singen und zeigen ihre Leidenschaft mit Gestik

Die Männer und Frauen standen nicht einfach in Reih und Glied, sie tanzten beim Singen auf der Stelle, zeigten ihre Leidenschaft deutlich in Mimik und Gestik. Das steckte sofort an und ließ einen kaum ruhig auf dem Stuhl sitzen. Besonders beeindruckend ist diese spürbare Begeisterung angesichts des Hintergrunds des Chores. Es handelt sich um ein soziales Projekt, das bereits seit zehn Jahren existiert. Personen, die Schicksalsschläge erlitten haben, finden hier zusammen. Dazu kommen Ehrenamtliche der Vesperkirche und eine gemischte Gruppe Freiwilliger. Das macht "rahmenlos & frei" zugleich bunt und stabil.

Unter Leitung von Beatrix Steinhübl stimmte der Chor einige eingängige Songs an. Dazu gehörten "Country Roads", "I am sailing", "Rote Lippen", "Don’t worry" und "Über den Wolken". Gemeinsam mit dem Gospelchor Ebhausen gaben "rahmenlos & frei" zum großen Finale "You’ll never walk alone" und "Oh happy day" zum Besten. Der Applaus fiel tosend aus.

Der Gospelchor unter Leitung von Peter Eisele gestaltete einen eigenen, begeisternden Konzertteil. Das Programm war gewohnt stimmungsvoll, mal beschwingt, mal nachdenklich. Den Inhalt der vorgetragenen Songs transportierte der Chor nicht nur mit seinen Sängerstimmen und seiner einfühlsamen Vortragsweise. Lesungen versetzten den Zuhörer gleich in die richtige Stimmung und zeichneten einen fließenden Übergang zwischen den einzelnen Liedern.

Im Gepäck hatte der Gospelchor unter anderem Stücke vom Oslo Gospel Choir, beispielsweise die freundliche Aufforderung "Come, let us sing". Diana Ross’ "If we hold on together" verursachte sicher bei einigen Zuhörern eine kribbelnde Gänsehaut. Auch die durch Popsängerin Lady Gaga bekannte Ballade "Shallow" gehört zum Repertoire des Gospelchors. Komplettiert wurde das Programm unter anderem von dem traditionellen Spiritual "Who will be a Witness?" und Carole Kings emotionalem "You’ve got a friend".

Kerstin Brenner, Helene Rinderknecht und Rainer Feuerbacher als Solisten

Als Solisten konnten Kerstin Brenner, Helene Rinderknecht und Rainer Feuerbacher das Publikum begeistern. Feuerbacher begleitete den Gospelchor zudem instrumental am E-Piano, während Jeremias Viehweg Rhythmusgefühl am Schlagzeug bewies.

Beim Publikum kamen beide Auftritte wie auch der gemeinsame sehr gut an. Beide Chöre verdienten sich ihren Beifall redlich. Und mit diesem Konzert taten sie gleich noch etwas Gutes, denn der Erlös geht an die Vesperkirche.