Die schaffigen Feuerwehrkameraden in ihrem neuen Schulungsraum. Das Bild entstand in der Vor-Corona-Zeit.Fotos: Faust Foto: Schwarzwälder Bote

Engagiert: Erweiterung des Feuerwehrmagazins in Gündringen

Nagold-Gündringen. "Da, am 31. März 2018 haben wir angefangen", sagt der Abteilungskommandant der Gündringer Freiwilligen Feuerwehr Bernd Dost und zeigt mit dem Finger auf den ersten Eintrag in einem DIN A4-großen türkisblauen Notizbuch. Zwei Jahre lang haben er und seine Kameraden an der Sanierung und Erweiterung des Feuerwehr-Magazins gearbeitet. Die Arbeiten liegen in den letzten Zügen. Es fehlen noch ein paar Malerarbeiten und die Küche.

Die Idee für die Sanierung und Erweiterung indes ist schon älter. "Wir sind momentan 37 Mann, unser Schulungsraum im Rathaus ist nur für 24 ausgelegt", so Dost an einem schneidig kalten Abend – noch vor Corona – in Gründringens Ortsmitte in der Garage, in der das Feuerwehr-Fahrzeug steht. "Wir haben auch über einen Neubau außerhalb des Ortes nachgedacht, aber das schnell wieder verworfen", erzählt Dost und verweist dann auf die Schließung der Geschäftsstelle der Bank Ende 2017, die im gleichen Gebäude wie Rathaus und Feuerwehr untergebracht war. "Die Gespräche mit der Stadt waren danach sehr positiv, als ich vorgeschlagen habe, dass wir die Räume für uns umbauen", erzählt Dost und schaut zu Ortschaftsrat Florian Märker, der Stellvertreter des Ortsvorstehers ist. 60 000 Euro kommen von der Stadt, 10 000 Euro kommen noch vom alten Ortschaftsrat. "Die Mittel hätten wir als neuer Ortschaftsrat auch freigegeben. Die Feuerwehr hat die volle Unterstützung von uns", sagt Märker, während er von dem Engagement der Kameraden schwärmt. Damit sei aber nicht nur das Engagement an sich als Feuerwehr gemeint, sondern auch die vielen Baustellen auf der Baustelle selbst, die die Feuerwehrleute selbst bearbeitet haben. "Das ist eine enorme Leistung." Diese Leistung kann Dost mit dem Buch in der Hand sogar belegen. "1800 Stunden haben wir zusammen geleistet", sagt er und führt durch die neuen Räume der Feuerwehr. "Wir haben fast alles selbst gemacht. Durchbrüche, neue Türen, Malerarbeiten und die Einrichtung", so Dost. Von der Stadt kamen unter anderem Elektrikarbeiten und die Sanitärräume hinzu.

Von anfangs 50 Quadratmetern in der Garage und später weiteren Räumen im alten Schlachthaus mit Umkleiden und Sanitärräumen konnte sich die Feuerwehr auf 250 Quadratmeter vergrößern. Ein Kameradschaftsraum, ein eigenes Kommandantenbüro, eine große Umkleide und zwei Duschen sind nun vorhanden. "Vieles mussten wir erstmal ändern und anders planen", erzählt Dost von den Umbauarbeiten. "Da es arbeitsschutztechnische Gründe gibt, wie die Feinstaubbelastung und die Verkehrssicherheit, mussten wir das alles erweitern. Man darf sich nicht mehr hinter dem Fahrzeug aufhalten und nicht mehr durch das Tor in die Garage laufen, wenn es einen Alarm gibt", zählt Dost auf, "Es gibt jetzt eine Einsatztür, zu der alle reinkommen und rauskommen müssen."

"Auf der einen Seite hat uns das zusammengeschweißt, auf der anderen Seite hat die Kameradschaft ein wenig gelitten. Wir haben kaum Ausflüge gemacht", berichtet Dost über die vielen gemeinsamen Arbeitsstunden in den Monaten vor der Corona-Zeit. Wenn dann mal alles steht, dann soll es eine offizielle Einweihung und einen "Tag der offenen Tür" geben. Termin? Noch offen.