Informierten sich in Tübingen (von links): Margita Baumer, Irene Frey, Thomas Baitinger und Anna Ohnweiler. Foto: Schlanderer Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Die Diakonische Bezirksstelle schickt ihren Arbeitskreis Wohnen auf Exkursion / Thema bezahlbarer Wohnraum

Nagold. Der Arbeitskreis "Wohnen" der Diakonischen Bezirksstelle Nagold begab sich auf Tour. "Wir wollen über den Tellerrand hinausschauen", war die Motivation für das Informationsgespräch im Technischen Rathaus mit den Tübinger Beauftragten für Wohnraum und barrierefreies Bauen.

Das Problem "bezahlbarer Wohnraum und ausreichend Wohnraum" ist auch als ein Nagolder Problem erkannt worden. Nun wollte der Arbeitskreis der Diakonischen Bezirksstelle Nagold sich informieren, welche Lösungsansätze die Stadt Tübingen verfolgt.

 Im Gespräch wurde sehr deutlich, dass bereits in den 1990er-Jahren die Stadt dies als ihre Aufgabe sah und als aktiver Akteur ihre Steuerungsmöglichkeiten wahrnimmt. Bei der Vergabe von Bauplätzen gilt Konzeptvergabe statt Preiswettbewerb. Das heißt, Bauprojekte müssen einen Beitrag zur Quartiersentwicklung liefern.

Weitere Prinzipien des Städtebaus: Variable und kleinteilige Parzellierung, kleinteilige Nutzungsdurchmischung, Schaffung öffentlicher Räume, lebendige Wohnquartiere durch Einbeziehung der Bürger, Schaffung bezahlbaren Wohnraums unter anderem durch verschiedene Formen auch privater Baugemeinschaften, die beraten und strukturierte Hilfe erhalten. Zudem gibt es eine städtische Zusatzförderung zum Landesprogramm und es wurde ein Wohnungspool eingerichtet.

Abgerundet wurde der Besuch mit einer Stippvisite im Französischen Viertel, das nach dem Abzug der Französischen Truppen zum Wohngebiet umgestaltet wurde.

Zentraler Gestalter

Dort konnten sich die Teilnehmer einen persönlichen Eindruck verschaffen, wie durch die Stadt Tübingen als zentralem Gestalter der Stadtentwicklung, ein für die Bewohner attraktives Wohngebiet entstand.

Auch wenn die Tübinger Situation nur bedingt auf Nagolder Verhältnisse übertragen werden kann, waren es nach Ansicht der Arbeitskreismitglieder doch wertvolle Impulse für die weitere Diskussion in Nagold.