Ein Highlight bei der Ü50-Fasnet in Vollmaringen war der Auftritt des Männerballetts im Charly-Chaplin-Outfit. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder Bote

Narretei: In Vollmaringen feiern alle Generationen / Dickes Lob für Macher Albert Miller

Nagold-Vollmaringen. Mit dem Fruchtmaale-Ball und der Ü50-Fasnet hat die Vollmaringer Narrenzunft schon die ersten Höhepunkte der närrischen Tage gesetzt. Und die fünfte Jahreszeit wird in dieser Woche mit Schlüsselübergabe, Kinderfasnet, Narrenball und großen Umzug fortgesetzt.

"Das ist unsere Brauchtumsgruppe", erklärte Zunftmeister Helmut Koppenhöfer mit Blick auf den Fruchtmaale-Ball, der mit einigen Gastzünften und etlichen Auftritten in der Gemeindehalle gefeiert wurde. Und gerade die Fruchtmaale der Narrenzunft sind es auch, die im Gegensatz zu den wilden Gruppen wie Hexen und Teufeln noch Nachwuchs suchen.

Zu einer echten Erfolgsgeschichte hat sich aber auch die Ü50-Fasnet entwickelt. Auch die fünfte Auflage des närrischen Nachmittags mit Büttenreden, Showtänzen und etlichen Schunkelrunden sorgte für eine ausverkaufte Gemeindehalle. "Die Bude ist immer voll und wir hatten 300 Reservierungen", erklärte der Vollmaringer Ehren-Zunftmeister Albert Miller. Der hatte das Remake früherer Fasnetsveranstaltungen ins Leben gerufen.

"Die Bude ist immer voll"

"Auch die Älteren gehen gerne zur Fasnet – aber eben nicht abends, sondern am Nachmittag", weiß Albert Miller. Doch geht eben auch das Konzept der Ü50-Fasnet voll auf. So kann die Küche bei den Besuchern kalt bleiben, denn die Narrenzunft bietet einen Mittagstisch an, der gut angenommen wird. Auch die teilnehmenden Gruppen lassen sich immer etwas Neues einfallen, um für einen unterhaltsamen Nachmittag zu sorgen. Auffallend ist aber ebenso, dass sich die meisten Besucher der Ü50-Fasnet kostümieren. Kein Wunder, dass es viele positive Stimmen gibt. "Das ist wirklich eine tolle Geschichte und hier feiern alle Generationen gemeinsam", freute sich der Vollmaringer Ortsvorsteher Daniel Steinrode über die volle Halle.

Ein dickes Lob gab es für den Ü50-Macher Albert Miller. Erstmals war auch Thomas Fischer als Präsident des Närrischen Freundschaftsringes Neckar-Gäu zu Gast in Vollmaringen. Er sprach von einem sehr gelungenen Nachmittag samt tollem Programm. "Das hat den Charakter der guten alten Fasnet", sah er sogar ein echtes Erfolgsrezept in dem Format.

Männerballett sorgt für eine Überraschung

Erneut konnte sich das närrische Programm auf der Bühne sehen lassen: Nach dem Einmarsch der Akteure, der von der Hailfinger Lomba-Kapelle stimmungsvoll musikalisch begleitet wurde, sorgten Showauftritte und Büttenreden für gute Stimmung. Unter das Motto "Glücklich verheirateter Mann" hatte Heike Bohnet ihre Büttenrede gestellt, während Albert Miller als Gemüsefrau in der Bütt stand.

Mitsingen konnte das Publikum beim Marianne- und Michael-Medley – oder als Heidi Bürkle und Albert Miller bekannte Schlagermelodien boten. Mit von der Partie waren daneben die einzelnen Gruppen der Narrenzunft: Während die Fruchtmaale ihren Maskentanz zeigten und die Teufel ihre "Teufelstenöre" ins Rennen schickten, sorgten das Männerballett der Weiherhexen im Charly-Chaplin-Look für eine echte Überraschung. Auf der Bühne standen ebenso die Showtanzgruppe der Narrenzunft sowie der Nachwuchs mit den Tanzmäusen und den Junioren – und mit einem großen Finale aller Akteure zum "Böhmischen Traum" klang die gelungene Ü50-Fasnet aus.