Carolin Köbele (18) zeigt den Teilnehmern Nils Raaf (18), Maximilian Schaffner (18), Annalina Winkler (17) und Lea Salome Marquardt (14) ihr Projekt. Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder Bote

Jugendforschungszentrum: Beim Wettbewerb "Jugend forscht" mit 36 unterstützten Projekten dabei

Die Zukunft der Forschung steht in den Startlöchern: 36 Projekte schickt das Jugendforschungszentrum (JFZ) Schwarzwald-Schönbuch bei "Jugend forscht" ins Rennen. Die Teilnehmer feilen derzeit an ihren Präsentationen.

Nagold. Am 22. und 23. Februar findet der diesjährige Regionalwettbewerb von "Jugend forscht" für das Gebiet Nordschwarzwald statt. In der Eichwaldhalle in Altensteig werden die Jugendlichen ihre Projekte vor einer Jury präsentieren. Etwa 15 Minuten soll der Vortrag zum Projekt dauern, danach folgen etwa 15 Minuten Fragen zum Fachgebiet. Die Jury will wissen: "Wie weit haben die Jugendlichen ihren Themenbereich durchdrungen?", erklärt Jürgen Stepper, pädagogischer Berater des JFZ. Und genau darauf bereiten sich die Nachwuchsforscher derzeit vor.

Ein großer Teil der Projekte im Gebiet Nordschwarzwald – 36 von 58 Arbeiten – entsteht in Zusammenarbeit mit dem Jugendforschungszentrum Schwarzwald-Schönbuch in Nagold. An 22 davon wird direkt in den JFZ-Räumen gearbeitet, 14 werden in Kooperation mit verschiedenen Schulen betreut, so Jürgen Stepper. Das JFZ nutzt hierfür seine Deputatsstunden. Sie ermöglichen es Lehrern, weniger Unterricht zu geben und dafür Projekte für das JFZ zu betreuen. Außerdem stelle das Jugendforschungszentrum Apparaturen zur Verfügung, die es in der Schule nicht gibt, wie JFZ-Leiter Uwe Klein hinzufügt. "Ohne unsere Sponsoren könnten wir das alles gar nicht machen", betont er.

"Wir bereiten die Leute auf die Digitalisierungswelle in der Industrie vor"

In allen sieben Fachbereichen werden die Projekte des JFZ zu sehen sein. Auch in beiden Altersklassen ist die Einrichtung vertreten: 14 Gruppen werden bei "Jugend forscht" für Jugendliche ab 15 Jahren dabei sein, 22 Gruppen bei "Schüler experimentieren" für Jugendliche bis 14 Jahre. Besonders bei "Arbeitswelt" und "Technik" sei man oft vertreten, so Stepper.

Bei Mathe und Informatik sehe es eher mau aus, was sich allerdings im gesamten Wettbewerb zeige. Was aber noch lange nicht heiße, dass sich die Jugendlichen nicht mit diesen Themen beschäftigen würden, wie Klein betont. Diese Themen würden in jedem Projekt stecken. "Wir bereiten die Leute auf die Digitalisierungswelle in der Industrie vor", stellte JFZ-Leiter Helmut Günther heraus. Ein Thema, das immer mehr im Kommen sei.

Ein Beispiel ist die Arbeit von Nils Raaf vom Paul-Klee-Gymnasium Rottenburg. Der 18-Jährige arbeitet an der Schubvektorsteuerung mithilfe von Flettner-Rotoren. Damit könnte ein Flugzeug anstelle der Klappen gesteuert werden. Dafür verwendet Raaf digitale Messtechniken und programmiert einen eigenen Mikrochip. Der Jüngste im JFZ-Bunde ist Peter Scharpf, wie Geschäftsführerin Barbara Renz erzählt. Der Neunjährige besucht die Oberjettinger Grundschule und wird beim Wettbewerb eine Bananenschälmaschine präsentieren.

Carolin Köbele vom Nagolder Otto-Hahn-Gymnasium tritt zum sechsten Mal bei "Jugend forscht" an. Die 18-Jährige analysiert die feinstaubsenkende Wirkung von Moos. Zum ersten Mal dabei sind Maximilian Schaffner (18) und Annalina Winkler (17). Das Team vom TG der gewerblichen und hauswirtschaftlichen Schule in Horb untersucht die Wirkung verschiedener Erdbebenwellen auf verschiedene geometrische Strukturen. Die 14-jährige Lea Salome Marquardt vom Nagolder OHG schlägt thematisch eine ganz andere Richtung ein: Sie überprüft den Gehalt von Salicylsäure in Kosmetika. Der Stoff soll antibakteriell wirken und die Haut reinigen. Wenn ein Mittel nicht wie gewünscht funktioniert, käme oft die Frage auf, ob überhaupt Salicylsäure enthalten ist, wie die Jungforscherin erklärt. Deswegen habe sie die Frage beschäftigt.

Die Regionalsieger fahren im März zum Landeswettbewerb. Für die Teilnehmer von "Schüler experimentieren" ist das die höchstmögliche Wettbewerbsstufe.

Für Landessieger der "Jugend-forscht"-Altersklasse steht danach noch das Bundesfinale an.