Wenige Monate nach Eröffnung muss neues Wasserkunstwerk am Nagolder Gerichtsplatz erweitert werden.
Nagold - "Zu kurz geraten." Auf diesen Nenner könnte man das Problem an dem neuen Brunnen am Rande des Gerichtsplatzes bringen. Wenige Monate nach dessen Eröffnung soll das Wasserkunstwerk auch schon umgebaut werden. Kostenpunkt: 23.500 Euro.
Es bedurfte in der Sitzung des Nagolder Gemeinderates keiner langen Diskussion. Optisch hält der neue "Dr. Ursula Buddeberg-Brunnen" am Gerichtsplatz nicht das, was sich sowohl die Räte als auch die Stadtverwaltung davon eigentlich versprochen hatten. Fakt ist: Vom Ursprungsgedanken dieses Brunnenbauwerks, dass aus einer Schüssel das Wasser einige Meter bergab fließen soll, ist bei der jetzigen Brunnenform nicht mehr allzu viel übrig. "Das Fließen kommt etwas zu kurz", erörterte Oberbürgermeister Jürgen Großmann.
Also wird nun nachgebessert – oder um es mit des Oberbürgermeisters Worten zu sagen: "Das ist eine sehr sinnvolle Arrondierung". So nähert man sich nun wieder der ursprünglichen Brunnenplanung, zumindest ansatzweise. Das Wasser aus der bronzenen Brunnenschale soll über ein breites Blech eine Stufe hinunter fließen dürfen, wo es dann in einer flachen rechteckigen Stahlwanne noch ein wenig weiter fließen darf, ehe es im Erdreich verschwindet. Von dort aus wird es wieder nach oben in die Brunnenschale gepumpt.
Im Rat jedenfalls herrschte nach der Präsentation des Umbauplans Einigkeit: "Das ist eine deutliche Verbesserung", sagte Wolfgang Schleehauf (SPD). Und Wolfgang Schäfer (CDU) mahnte gleich an, ob es denn auch möglich wäre in Zukunft noch eine weitere Stufe tiefer zu gehen. Zudem frotzelte er: "Im Augenblick kommt der Brunnen eher daher wie eine Feuerschale, bei der die Flamme fehlt."
Brigitte Loyal (Grüne) sprach einen ganz wunden Punkt an: "Brunnen werden bei uns in Nagold im Regelfall immer teurer." Darauf gelte es nun ein Auge zu haben.
Nur gut ist es da, dass der Brunnen bis jetzt die Stadt Nagold nichts gekostet hat, sondern aus der Nachlassspende der Ärztin Ursula Buddeberg finanziert wurde. Die zusätzlichen Kosten von nun etwa 23.500 Euro genehmigte der Rat als überplanmäßige Ausgabe.