Der spätere Sieger, die "Wüste Welle Big Band" aus Tübingen, beim Auftritt auf der Bühne. Foto: Priestersbach

Jägerberg Brass aus Althengstett auf viertem Platz. Gewinner müssen Zuhörer mitreißen.

Nagold - Das war mal wieder ein richtig fetziges Musik-Event im Nagolder Stadtpark: Das SWR4 Blechduell lockte am Samstagabend mit freiem Eintritt und viel Blasmusik gut 2000 Besucher in den Kleb. Die erlebten Partystimmung mit sechs starken Blasmusik-Ensembles und einem Repertoire von Polka bis Pop.

Beim zweiten von drei Vorentscheiden löste die "Wüste Welle Big Band" aus Tübingen das Finalticket – während "Jägerberg Brass" aus Althengstett als Lokalmatador den Sprung ins Finale am 29. Juni in Ravensburg verpasste. Auf den zweiten Platz kamen die "Martinihuber" aus Schielberg, die jetzt noch über die Wildcard auf eine Teilnahme am großen Blechduell-Finale hoffen dürfen.

"Wir suchen die mitreißendste Kapelle", erläuterte SWR-Moderator Matthias Methner beim Startschuss für das Blechduell in Nagold. Und das ging so: Während eine vierköpfige Jury vor Ort ihre Punkte vergab, durfte anschließend auch das Publikum über Telefon, SMS oder Internet abstimmen, um den Nagolder Blechduell-Sieger zu küren. Zur Jury auf dem Kleb gehörten neben SWR4-Musikredakteur Edi Graf auch Martin Wagner, Ressortleiter Lokales bei der Schwarzwälder Bote Redaktionsgesellschaft, Klaus Wagenleiter von der SWR-Bigband sowie Rainer Kellmayer vom Blasmusikverband. Sie hatten die Qual der Wahl.

Am Ende entschieden sich Jury und Publikum für die "Wüste Welle Big Band" aus Tübingen, die auf der Bühne die Titel "Up to Date/Ya gotta try" sowie den "Jacky Treehorn Blues" zum Besten geben.

Dafür gab es unterm Strich 24 Punkte und somit nach 2017 den zweiten Finaleinzug des Ensembles aus Musiklehrern und -studenten.

"Martinihuber" holt Platz zwei mit 22 Punkten

Mit 22 Punkten folgten auf dem zweiten Platz die "Martinihuber", die mit den Titeln "Wir Musikanten" und dem "Maglander Zigeunermarsch reloaded" überzeugten.

Einiges vorgenommen hatten sich in Nagold allerdings auch die zehn Musiker der "Jägerberg Brass", die bereits 2016 im Finale des Blechduells standen – und jetzt unter der Regie von Maximilian Lötterle einen zweiten Anlauf nahmen. Der 27-jährige Dirigent des Musikvereins Althengstett zeigte sich vor den weltweit per Livestream übertragenen Auftritten durchaus optimistisch. "Wir wissen, was auf uns zukommt und waren vor zwei Jahren Vierter im Finale", machte Maximilian Lötterle deutlich.

Im Repertoire hatte der Lokalmatador aus Althengstett ein traditionelles Medley aus Polka und Marschmusik – das sogenannte "Jägerberg-Brass-Medley" sowie ein "ABBA-Dance-Medley". Daneben standen die zehn Musiker in zünftigen Lederhosen und grünen Poloshirts auf der Bühne.

"Das frische SWR4-Grün ist sowieso unsere Farbe", witzelte Maximilian Lötterle im Interview mit Moderator Matthias Methner.

Und dann war da ja noch der fast 200-köpfige Fanclub aus Althengstett, der sein Ensemble lautstark und mit Plakaten wie "Jetzt erst recht!" lautstark unterstützte. "Mütter, Schwiegermütter und Omas – da sind alle dabei", wusste Martin Härdter vom Musikverein. Und er erinnerte sich: "Das war vor zwei Jahren schon ein tolles Festival und es lohnt sich einfach, herzukommen."

Als die Entscheidung über den vierten Platz der "Jägerberg Brass" schließlich bekannt gegeben wurde, räumte Maximilian Lötterle ein: "Das ist im ersten Moment auf jeden Fall enttäuschend." Doch könne man damit leben, zumal es "trotz allem einen Riesenspaß gemacht hat", zeigte er sich als guter Verlierer. Und wer weiß, vielleicht greift die "Jägerberg Brass" ja noch einmal beim Blechduell an.

Ein weiterer großer Gewinner an diesem Abend war aber auch der Musikverein Gündringen, der am Wochenende auf der Klebwiese seine traditionelle Ankerhocketse veranstaltete. "Das ist eine absolute Win-Win-Situation", freute sich Wolfgang Maier als Wirtschaftsvorstand des Musikvereins über die tolle Resonanz. Anschließend wurde noch im Festzelt mit der Oktoberfestband "Die Lausbuba" eine Riesenparty gefeiert.