Karl Huber (links) und Eckhart Kern gestalteten gemeinsam die Ausstellung im Nagolder Rathaus-Foyer. Foto: Begemann Foto: Schwarzwälder-Bote

Karl Hubers Fotoausstellung "Nagold und seine Umgebung" ist bis im November im Rathaus zu sehen

Von Daniel Begemann

Nagold. "Nagold und seine Umgebung" lautet der Titel der Fotoausstellung des Nagolder Fotografen Karl Huber, die jetzt im Rathaus zu sehen ist. Was für manchen Betrachter wie hohe Kunst wirken mag, sieht Huber ganz nüchtern: "Die Fotos sollen einfach gefallen."

Unerwartet viele Gäste drängten sich bei der feierlichen Ausstellungseröffnung im ersten Stockwerk des Nagolder Rathauses. Oberbürgermeister Jürgen Großmann sagte erfreut: "Es ist selten, dass eine derartige Veranstaltung so gut besucht ist." Für den OB ist klar: "Nagold fasziniert und inspiriert", doch im Alltag übersehe man die Schönheit der Landschaft oft. Karl Huber gelinge es, zwischen dem Betrachter der Fotos und den Landschaften eine gewisse Distanz herzustellen, so dass deren Schönheit wieder ins Bewusstsein rücke, meinte Großmann in seiner Begrüßungsrede.

Die Ausstellung bietet jedoch mehr als nur Fotos. Ein Freund von Huber, Eckhart Kern, wählte zu jedem Foto einen Auszug aus einem passenden Gedicht aus. Über die Arbeit seines Freundes sagt er: "Besondere Gefühlslagen, häufig durch wechselnde Wetterlagen oder Sonnenauf- und Untergänge hervorgerufen, inspirieren ihn und geben seinen Landschaftsaufnahmen ein eigentümlich lyrisches Kolorit." Es habe sich angeboten, die Fotos mit lyrischen Versen deutscher Dichtkunst zu unterlegen. "Die Verse versuchen, eine Art harmonischen Akkord zwischen Bild und Vers, Auge und Ohr, Sehen und Hören zu bewirken", sagt Kern. Die Auswahl der Verse sei ihm nicht schwer gefallen. Über seine Vorgehensweise verrät Kern: "Seine Fotos zeigen meist eine bestimmte Tages- oder Jahreszeit. Anhand der sechs Kategorien Sonnenauf- und untergang, Frühling, Sommer, Herbst und Winter lässt sich immer ein passendes Gedicht finden, da diese Kategorien auch Themen der Lyrik sind."

Während OB Jürgen Großmann und Eckhart Kern die Arbeit Hubers in ihren Reden lobten, trat Huber natürlich, nüchtern und bescheiden auf. Genauso wenig anmaßend und unkompliziert spricht er über seine Ausstellungswerke. "Einen künstlerischen Anspruch habe ich bei meinen Fotos nicht. Ich möchte einfach, dass sie gefallen."

Die 31 aushängenden und weitere 160 Fotos, die in einem ausliegenden Buch zu sehen sind, seien im Laufe der vergangenen 30 Jahre entstanden. "Zum Teil sind es Aufnahmen, die man so heute gar nicht mehr machen könnte, da an vielen Stellen Neues gebaut wurde", erzählt er.

Die Ausstellung ist noch bis zum 15. November zu sehen.