Im Rahmen seines Programms zum Kennenlernen der Nagolder Teilorte besucht der Heimatgeschichtsverein in diesem Jahr Pfrondorf, auf dessen Gemarkung man im Jahr 1868 diesen römischen Gesichtshelm gefunden hat. Foto: Hofmann Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Nagolder Verein für Heimatgeschichte hat wieder ein umfassendes Jahresprogramm aufgelegt

Seit Jahrzehnten bietet der Nagolder Verein für Heimatgeschichte seinen Mitgliedern und der interessierten Öffentlichkeit Jahresprogramme, die dazu beitragen sollen, das Bewusstsein für Geschichte zu fördern. Die Themenauswahl reicht in diesem Jahr von der Keltenzeit bis in die jüngere Vergangenheit im Süd-westen.

Nagold. Mit der keltischen Heuneburg nahe Sigmaringen besitzt das Land Baden-Württemberg einen historischen Schatz. Besonders spektakulär war das im Jahre 2010 entdeckte, unversehrte Grab einer keltischen Fürstin, die dort 583 v.Chr. bestattet wurde. Das Grab liefert einen einmaligen Einblick in die Lebenswelt jener Zeit. Unter dem Titel "Das Geheimnis der Keltenfürstin" bietet der Verein hierzu am 28. Februar im Anschluss an die Mitgliederversammlung einen öffentlichen Vortrag aus berufenem Munde von Landesdenkmalpflegerin Nicole Ebinger-Rist.

Am 23. März begibt sich der Verein auf seine erste Exkursion des Jahres nach Stuttgart zur Großen Landesausstellung im Haus der Geschichte zum Thema "Vertrauensfragen. Der Anfang der Demokratie im Südwesten 1918-1924". Die Entstehung der ersten Demokratie im Südwesten, die nach dem verlorenen ersten Weltkrieg das Ende des Kaiserreichs markierte, wird in der Ausstellung facettenreich dargestellt.

Schloss Wachendorf wird am 27. Juni besucht

Am 13. April besucht der Verein nachmittags den Nagolder Teilort Pfrondorf im Rahmen der Reihe solcher Besuche zum Kennenlernen des gesamten Stadtgebiets. Die Siedlung gibt es schon seit Anfang des zwölften Jahrhunderts. Auf Pfrondorfer Gemarkung fand man im Jahr 1868 den römischen Gesichtshelm, den der Heimatgeschichtsverein zu seinem Logo gemacht hat.

Eine seltene Gelegenheit bietet sich am 27. Juni beim Besuch des Schlosses Wachendorf südostwärts von Rottenburg. Das Schloss im Privatbesitz der Freiherren von Ow-Wachendorf ist gewöhnlich nicht öffentlich zugänglich. Die Familie von Ow zählt zu den ältesten Adelsgeschlechtern im Land und ist dort seit dem Jahr 1095 ansässig. Hausherr Burkhard Freiherr von Ow selbst führt durch das Schloss.

Zum Sommerferienprogramm der Stadt leistet Judith Bruckner wieder ihren Beitrag mit einer Erlebnisstadtführung am 31. Juli für Kinder von acht bis zwölf Jahren.

Dem Tag des Offenen Denkmals unter dem diesjährigen Motto "Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur" widmet der Verein wie immer besondere Aufmerksamkeit. Eine zweitägige Kultur- und Studienreise unternimmt der Verein unter der Leitung von Eckhart Ph. Kern vom 17. bis 18. September zur Schwäbischen Barockstraße. Zunächst nach Ottobeuren mit seiner barocken Klosteranlage, die man ihrer Pracht wegen gerne "Schwäbischen Escorial" nennt.

Weiter geht es ins nahe gelegene Memmingen mit seiner verzaubernden, liebenswerten Altstadt, deren mittelalterliches Stadtbild mit der noch gut erhaltenen Stadtmauer und vielen Zunft- und Patrizierhäusern von einer bewegten Vergangenheit zeugt.

Zum 17. Mal laden die Eisenbahnfreunde unter Leitung von Roland Bühlmaier und Jürgen Renz zur Nostalgieexkursion am 3. Oktober ein. Ziel ist das Deutsche Dampflok- und Modelleisenbahn-Museum in Tuttlingen. Zu guter Letzt führt eine Nachmittagsexkursion in die Universitätsstadt Tübingen und ins dortige evangelische Stift, von Herzog Ulrich 1536 gegründet mit dem Ziel, den Mangel an Theologen nach der Reformation zu beheben.

Interessierte können sich unter Telefon 07452/79 02 76 an Judith Bruckner wenden .