"Das Schönste ist für mich die Reaktion der Besucher, wenn sie zum ersten Mal die Aussichtsplattform betreten", sagt Hans-Jürgen Schmidt, der schon seit vielen Jahren als Turmvogt Dienst tut. Er freue sich immer, über die erstaunten Gesichter. Denn eine solche Aussicht mit 360-Grad Rund-um-Blick hat man sonst selten: Unten die Stadt Nagold und rundherum Killberg, Lemberg, Ziegelberg, Wolfsberg, Galgenberg und Eisberg. "Hier oben ist man abseits von allem und hat trotzdem den besten Blick auf das Stadtleben", schwärmt der 77-Jährige. Er ist seit Jahrzehnten im Schwarzwaldverein Nagold aktiv und war als Burgwart von 1985 bis 2013 für den Dienst auf der Burgruine zuständig. "Der Burgwart sorgt dafür, dass hier oben alles sauber und in Schuss ist", erklärt er. Er ist aber auch dafür zuständig, die rund 20 Turmvögte für ihre Dienste einzuteilen. In den Monaten April, Mai, September und Oktober ist jeweils ein Turmvogt jeden zweiten und vierten Sonntag vor Ort. In den Sommermonaten in Zusammenarbeit mit anderen Vereinen sogar jeden Sonntag. Von 14 bis 17 Uhr öffnen sie den Turm für Besucher und geben Auskünfte über die Geschichte der Hohennagold.
"Ein Turmvogt hat verschiedene Aufgaben: Als erstes muss er die Fahne des Schwarzwaldvereins hissen", so Schmidt. "Dann kann jeder sehen, dass der Turm geöffnet ist." Außerdem stellt der Turmvogt Hinweisschilder auf und öffnet auch die Toiletten. "Aber das wichtigste ist, die Besucher im Blick zu behalten." Abgesehen von der Brüstung, gibt es keine Absperrung auf dem Turm. "Da müssen wir schon immer drauf gucken, dass die Eltern ihre Kinder nicht da oben rumlaufen lassen." Dabei kann es manchmal ganz schön unübersichtlich werden. Denn durchschnittlich kommen pro Öffnungstag etwa 150 Besucher auf den Turm. Und auch das Zählen der Gäste gehört zu den Aufgaben eines Turmvogts.
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