Das Bauteam der Lebenshilfe mit Rolf Dietz, Jürgen Kistner, Matthias Köhler, Susanne Spatschek und Karlheinz Stieler (von links) steht in den Startlöchern, um den Neubau auf der Scholderwiese zu realisieren. Foto: Priestersbach

Lebenshilfe Oberes Nagoldtal kann mit dem Neubau beginnen. Bislang gingen 223.350 Euro an Spenden ein.

Nagold - "Wir können bauen", lautet die Botschaft der Lebenshilfe Oberes Nagoldtal nach der Hauptversammlung. Noch in diesem Jahr soll mit dem Neubau des eigenen Domizils begonnen werden. Nach wie vor ist die Lebenshilfe aber auf Spenden angewiesen.

Froh waren Vorstand und Bauteam natürlich über den einstimmigen Baubeschluss der Mitglieder. Vorsitzender Rolf Dietz dazu: "Dieser starke Rückenwind tut gut". Immerhin beschäftigt die Lebenshilfe sich bereits seit 2011 intensiv mit dem Neubauprojekt auf der Scholderwiese, wo einst jährlich die Sichelhenke des Iselshauser Musikvereins "Lyra" über die Bühne ging.

"Dieser starke Rückenwind tut gut"

"Das hat sich stark entwickelt", meint auch Vorstandsmitglied Matthias Köhler mit Blick auf die Projektentwicklung, die gemeinsam mit den Mitarbeitern der Lebenshilfe erfolgte, von denen der Neubau künftig genutzt wird. Und so hatte man im Laufe der Planungen ähnliche Projekte in Freudenstadt, Schwetzingen und Heidelberg unter die Lupe genommen, um die dort gemachten positiven Erfahrungen in das Nagolder Bauprojekt einfließen zu lassen.

Wie der im Bauteam für die Finanzen zuständige Karlheinz Stieler anmerkt, musste das Vorhaben bereits im Vorfeld komplett durchgeplant werden, um in den Genuss von Zuschüssen zu kommen. So beteiligt sich die "Aktion Mensch" mit stolzen 250.000 Euro am Neubau der Lebenshilfe, doch weist Karlheinz Stieler ebenso auf "kreative Aktionen" bei der Spendenbeschaffung hin. Quasi die Initialzündung in Sachen Spenden gab es in Haiterbach: Auf Initiative des Lebenshilfe-Mitgliedes Willi Braun aus Beihingen spendete die Kuckucksstadt das Bauholz im Wert von 20.000 Euro – doch auch die Gemeinden im Oberen Nagoldtal unterstützen das Projekt mit Spenden. Bisher verbucht die Lebenshilfe Spenden in Höhe von 223.350 Euro, wobei eine Erbschaft über rund 390.000 Euro den Grundstein in Sachen Finanzierung legte.

"Das wird ein Leuchtturm-Projekt für Behinderte, das über die Region hinausstrahlt", betont Matthias Köhler. Gleichzeitig macht er deutlich, dass dies nur dank der großen Unterstützung von Gemeinden, Firmen und zahlreichen Menschen möglich ist.

Gleichwohl summieren sich die Kosten zwischenzeitlich auf 1,28 Millionen Euro, nachdem die Lebenshilfe nun das Baugrundstück an der Steinbeiss-Straße von der Stadt Nagold erwerben wird. Zum schuldenfreien Bauen fehlen der Lebenshilfe fehlen derzeit noch 330.000 Euro, und so gaben die Mitglieder bei der Hauptversammlung auch grünes Licht für eine Kreditaufnahme über 150.000 Euro – und weitere Spenden werden ebenso benötigt.

"Das ist ein zukunftsweisendes Projekt", betont Rolf Dietz. Er geht davon aus, dass im September die Bagger anrollen. Ende 2016 soll dann der Einzug erfolgen. Dder Lebenshilfe wird dann eine Nutzfläche von 420 Quadratmetern für ihre wichtige Arbeit zur Verfügung stehen