Die Helfer des THW sorgen für einen reibungslosen technischen Ablauf.Fotos: Fritsch Foto: Schwarzwälder Bote

Unterstützung: Ehrenamtliche des DRK und des Technischen Hilfswerks helfen bei Corona-Tests

Von Selim Gezener

Die Corona-Tests in den beiden Drive-in-Diagnosezentren auf dem Nagolder Eisberg und auf dem Wimberg in Calw beginnen zwar erst um 19 Uhr, doch die Helfer des DRK und des THW sind bereits um 18 Uhr – manchmal auch schon früher – vor Ort und bereiten schon einmal alles Organisatorische und Logistische für den Abend vor, der in der Regel gegen 21 Uhr endet.

Kreis Calw. Das Technische Hilfswerk (THW) wurde über die Abteilung Brand- und Katastrophenschutz des Landratsamts Calw als Folge der Beratungen im regelmäßig tagenden Krisenstab bezüglich der Unterstützung für den Betrieb der beiden Drive-in-Testzentren in Calw und Nagold angefragt und ist unter anderem für die Verkehrsleitung in den beiden Diagnosezentren zuständig.

"Die Fahrzeuge müssen einzeln und geordnet fahren", erklärt Gruppenführer Marco Kreidl vom THW. Auch wenn die zu testenden Personen darauf hingewiesen würden, die gesamte Zeit über in ihren Fahrzeugen zu bleiben, komme es hin und wieder mal vor, dass dieser Anweisung nicht gefolgt werde.

Einmal habe ein Fahrzeug beim Diagnosezentrum auf dem Calwer Wimberg Starthilfe benötigt. Daraufhin sei jemand aus der Auto-Warteschlange aus seinem Fahrzeug ausgestiegen, habe sich nicht als Patient geoutet und bei der Starthilfe mit angepackt. "Das war sehr fahrlässig von ihm", sagt Johannes Roller, der beim THW für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Des Weiteren liege es in der Zuständigkeit des THW, die Test-Zelte zu beheizen und zu beleuchten. "Die Ärzte und die DRK-Helfer sollen in den Zelten ja nicht im Kalten stehen", sagt Marco Kreidl. Um den in den Fahrzeugen wartenden Personen ein bisschen die Aufregung zu nehmen, sei das THW darüber hinaus auch für die Außenbeleuchtung zuständig. Jeden Abend sind jeweils fünf THW-Kräfte mit drei Fahrzeugen plus Lichtmastanhänger in Nagold und Calw im Einsatz.

Um die Belastung für die Ehrenamtlichen des THW zu reduzieren, wurden die THW-Trupps vor Ort um jeweils einen Helfer verkürzt. Dafür unterstützen seit ein paar Tagen jeweils drei Feuerwehrleute der Feuerwehren aus Calw und Nagold den technischen Betrieb der Diagnosezentren.

"Normalerweise unterstehen wir ja der Feuerwehr", bemerkt Johannes Roller, "aber in diesem Fall untersteht die Feuerwehr ausnahmsweise der Leitung des Unterführers der Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung." Mit der jetzigen "Manpower" könne das THW zwar noch ein paar Wochen mithelfen. Die ehrenamtlichen Helfer des THW seien zwar trotz der hohen Belastung weiterhin hoch motiviert. "Aber irgendwann geht man auf dem Zahnfleisch", bemerkt Roller.

Im Nagolder Drive-in-Testzentrum unterstützen darüber hinaus fünf DRK-Helfer die beiden – meist niedergelassenen – Ärzte, die den Abstrich abnehmen. Koordiniert werden die Einsätze des DRK sowohl in Nagold wie auch in Calw von Manuela Rühle vom DRK-Kreisverband Calw.

Die mit Schutzkittel, Kopfhaube, Handschuhen und Mundschutz bekleideten DRK-Helfer gehören laut Rühle "zum Großteil zum medizinischen Personal" und haben zudem Vorkenntnisse in Sachen Infektionsschutz. Die DRK-Helfer sind für alles Organisatorische und ganz besonders für die Dokumentation zuständig. So nehmen sie zum Beispiel die Versichertenkarten der Testpersonen entgegen und klären ab, ob auch tatsächlich eine Anmeldung beim Gesundheitsamt vorliegt.

Am Ende des Abends meldet Manuela Rühle dem Gesundheitsamt dann zurück, welche Personen am Abend getestet wurden. Hin und wieder komme es vor, dass Menschen einfach ohne Anmeldung zu den Diagnosezentren kämen und direkt vor Ort nachfragten, ob sie auch ohne Anmeldung getestet werden könnten, erzählt Manuela Rühle. "Das lehnen wir natürlich immer ganz entschieden ab." Getestet würden nur Personen, bei denen auch eine Anmeldung vorliege. Es komme äußert selten vor, dass einer wartenden Person mal schwindelig sei oder sie sich übergeben müsse. "Wenn es aber jemandem mal schlechter geht, stehen wir zur Versorgung bereit", versichert Rühle.