In Ostfildern in der Belchenstraße testet die Netze BW, wie sich die neue Mobilität auf das örtliche Stromnetz auswirkt. SPD-Kandidaten waren vor Ort. Foto: SPD Foto: Schwarzwälder Bote

Wahlkampf: SPD-Kandidaten in Sachen E-Mobility unterwegs

Nagold. Elektroautos, E-Bikes oder gar E-Roller – E-Mobilität hat viele Facetten und wird eine zusätzliche Form der Fortbewegung in der Zukunft sein. Das Thema E-Mobilität beschäftigt aktuell auch die Nagolder SPD, weshalb sie sich auch mit den Auswirkungen auf das Nagolder Stromnetz auseinandersetzte.

Stefan Günthner, Betriebsrat am Nagolder Netze-BW-Standort, lud die Nagolder Sozialdemokraten zu einer Besichtigung der E-Mobility Allee Belchenstraße in Ostfildern ein. Günthner, der selbst für den Nagolder Gemeinderat auf der Liste der SPD kandidiert, sensibilisierte die Genossen für die Problematik. Da auch in Nagold insbesondere in Wohngebieten mit Einfamilienhäusern immer mehr Elektrofahrzeuge vorhanden sind, stellt sich nun die Frage, ob die Netzkapazität für diesen neuen Bedarf ausreicht.

Netze BW erprobt Strategien

In Ostfildern in der Belchenstraße testet die EnBW-Tochter Netze BW, wie sich die neue Mobilität auf das örtliche Stromnetz auswirkt. Bis zum Herbst leben die zehn teilnehmenden Familien die Mobilität von morgen. Die Netze BW stellt ihnen dazu für die Dauer des Projekts Fahrzeuge und Ladeboxen zur Verfügung und wirft so einen Blick in die Zukunft des Stromnetzes. Und sie erprobt verschiedene Strategien, möglichen Engpässen im Netz entgegenzuwirken.

Hintergrund des Projekts: Wenn viele Elektrofahrzeuge gleichzeitig am gleichen Stromkreis laden wollen, stellt dies das örtliche Stromnetz vor neue Herausforderungen. Bislang dominieren in Wohngebieten die typischen Haushaltsgeräte wie Herd, Wasch- oder Spülmaschine den Strombedarf. Die Schwankungen sind vergleichsweise gering. Aber was geschieht, wenn alle Bewohner der E-Mobility Allee am Abend gleichzeitig ihr E-Auto aufladen wollen? Oder tun sie das vielleicht gar nicht? Kann durch den Einsatz von Batteriespeichern bei Bedarf die Netzstabilität verbessert werden? Und wie lässt sich das Ladeverhalten möglicherweise kunden- und zugleich netzfreundlich steuern? Genau diese Fragen soll das Projekt beantworten.

Da Nagold viele ähnliche Einfamilienhauswohngebiete habe, sei dieses Projekt für die Nagolder Kommunalpolitik von besonderem Interesse, so die SPD. Auch in Nagold müsse in der Zukunft vor allem auf die Netzstabilität geschaut werden, sagte der Fraktionsvorsitzende Daniel Steinrode.