Ehrenamt: Die Kinderhilfe Ugwaku wählt einen neuen Vorstand und thematisiert die Visionen für weitere Schulprojekte
Der gemeinnützige Verein "Kinderhilfe Ugwaku" ruht sich nicht auf dem Erreichten aus, die Mitglieder wollen noch mehr für die Bildung der afrikanischen Kinder erreichen. Der Verein ist stolz auf 70 Patenschaften. In der Jahreshauptversammlung standen Vorstandswahlen auf der Agenda.
Nagold-Gündringen. Vorsitzender Hans Wycisk blickte in seinem Bericht auf ein bewegtes Jahr zurück, in dem die Kinderhilfe Ugwaku wieder sehr viel erreicht hat und dank zahlreicher großzügiger, aber auch kleinster Spenden, den Kindern im nigerianischen Ugwaku eine Schulbildung fernab der dortigen staatlichen Schulen ermöglichen kann. Er berichtete von einem Schulkind aus der Region, das von seinem Taschengeld einen Euro gespendet hat, weil es die Kinder in Afrika unterstützen will.
Im Dezember wurden mit einem Container 200 Stühle, aber auch ABC-Tafeln, Kopierer, Kleidung, Sanitär-Möbel und Kirchenmaterial nach Afrika verschifft, womit die beiden durch den Verein aufgebauten Schulen, eine Realschule und eine Grundschule, ausgestattet und versorgt werden.
Für die Zukunft ist geplant, auf die zweigeschossige Realschule (Secondary School) ein weiteres Stockwerk aufzusetzen, um der großen Nachfrage nach Schulplätzen gerecht zu werden. Im neuen Bereich sollen zusätzlich Besprechungsräume eingerichtet werden.
Eine Aschebahn, ein Tennisplatz und ein Volleyball-Basketball-Feld entstehen
Auch ein Sportgelände wird gebaut. Dort sollen eine Aschebahn, ein Tennisplatz und ein Volleyball-Basketball-Feld entstehen. Inzwischen sind allerdings die Grundstücke nicht mehr kostenlos erhältlich.
Dringend benötigt wird ein Jungenschlafhaus. Momentan übernachten die Schüler übergangsweise im Lehrertrakt. Nötig wäre auch ein Berufsschulklassenzimmer zur Vorbereitung auf eine berufliche Zukunft in der afrikanischen Heimat. Bei allen geplanten Projekten ist der persönliche Kontakt zu Nigeria über den Projekt-Initiator, Pfarrer Paul Odoeme, unverzichtbar.
Klaus Rais berichtete stellvertretend für Wolfgang Dreher über einen kräftigen Anstieg der Patenschaften für Kinder aus Ugwaku auf mittlerweile 70, aus denen viele familiäre Beziehungen entstanden sind. Die Paten springen für die afrikanischen Eltern ein, die das mittlerweile auf 130 Euro gestiegene Schulgeld nicht aus eigener Tasche zahlen können. Allerdings kommen die meisten Eltern der Schüler an Grund- und Realschule selbst für das Schulgeld auf.
Kassenwartin Monika Straub berichtete über einen Mitgliederstand von 67 Personen. In ihrem Kassenbericht konnte sie auf zahlreiche Einnahmen aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen und Erlösen beim Benefizkonzert, Urschelfest, dem Hochdorfer Weihnachtsmarkt sowie Spenden aus Biberach berichten. Auf dem Konto blieb trotz der Ausgaben für die Baukosten der neuen Grundschule in Höhe von 118 000 Euro ein knapp sechsstelliger Betrag übrig. Mittel, die zum Weitermachen mit neuen Projekten zur Verfügung stehen und die ohne Verluste direkt am Ziel landen und dort eingesetzt werden können.
Nachdem die Kasse geprüft wurde und es keinerlei Beanstandungen gab, übernahm Daniel Steinrode die Entlastung der Kassiererin und der gesamten Vorstandschaft, welche seitens der Vereinsmitglieder einstimmig erteilt wurde. In seinen Grußworten zeigte sich Steinrode begeistert über das ehrenamtliche Engagement für Entwicklungszusammenarbeit, mit dem ein konkreter Beitrag zu einer zukunftsträchtigen Perspektive für Ugwaku in Nigeria geleistet werde.
Bei den sich anschließenden Neuwahlen der Vorstandschaft waren zwei Positionen als Beisitzer neu zu besetzen. Für dieses Amt kandidierten Cornelia Thoma und Hubert Wycisk. Sie wurden, ebenso wie die bereits amtierenden Vorstände und Beisitzer einstimmig, bei Enthaltung der Betroffenen, für die nächsten zwei Jahre gewählt.
Ein rund einstündiger Film über die aktuelle Situation in Ugwaku und die Einweihung der neuen Grundschule rundete die Jahreshauptversammlung der Kinderhilfe Ugwaku ab.
