Auch im Nagolder Ziegelberg ist die Artenvielfalt groß. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder Bote

Naturschutz: Managementplan für das Natura 2000-Gebiet ist fertig / Von der EU gefördert

Der Artenreichtum ist groß im Nagolder Heckengäu und im Vogelschutzgebiet Ziegelberg. Beide zusammen ergeben ein großes Flora-Fauna-Habitat, das rund 1300 Hektar umfasst.

Nagold/Ebhausen. Deshalb wurde bereits vor zwei Jahren ein neuer Managementplan für das Natura 2000-Gebiet vom Regierungspräsidium Karlsruhe in Auftrag gegeben – jetzt ist er fertig. Das Natura 2000 Programm wurde von der Europäischen Union ins Leben gerufen und nach wie vor gefördert.

Während der zweijährigen Erstellung des Plans wurden in besagtem Gebiet, das sich westlich von Nagold über Ebhausen, Rohrdorf und bis Altensteig erstreckt, zwölf Lebensraumtypen gefunden.

Vor allem die mageren Flachland-Mähwiesen, also nährstoffarme Graslandschaften, machen mit 170 Hektar einen Großteil aus. Im Gebiet sind die beiden Fledermausarten Großes Mausohr und Bechsteinfledermaus angesiedelt. In den Flüssen und Bächen finden sich verschiedene Fischarten, im Vogelschutzgebiet ist der Neuntöter sowie der Wanderfalke heimisch. Letzterer zieht an den dortigen Brutfelsen seine Jungen auf.

Im Managementplan, der im Calwer Landratsamt öffentlich zugänglich ist, sind Maßnahmen festgeschrieben, "die einen dauerhaften Erhalt und eine weitere Entwicklung dieser wertvollen Lebensräume und Arten" sicherstellen sollen, teilt das Regierungspräsidium mit.

Melanie Seidt von der Abteilung Landwirtschaft und Naturschutz des Calwer Landratsamtes fasst die zahlreichen Maßnahmen des Managementplans kompakt zusammen: "Der Hauptschwerpunkt liegt auf der Erhaltung und Entwicklung des artenreichen Grünlandes. Trockene Bereiche werden mit Schafen beweidet, nassere werden ein bis drei Mal im Jahr gemäht", erklärt sie die Maßnahmen des Planes, der andernorts bis zu 180 Seiten umfasst.

Zudem sollen im gewässernahen Auland "standortuntypische Bäume" entnommen werden, um die angestammte Vegetation nicht zu gefährden.

Beschränkungen bei der Bewirtschaftung gibt es allerdings nicht, wie man den Erhalt gewährleistet, bleibt also jedem Grundbesitzer selbst überlassen.