Die Schließung des GT-Heimes schlägt hohe Wellen. Foto: Archiv

Beschluss wird von Kreisverband als "Entscheidung zu Lasten der alten Menschen" verurteilt. "Alle haben sich weggeduckt."

Nagold - Der AfD-Kreisverband Calw-Freudenstadt verurteilte auf seiner Klausurtagung in Altensteig die Schließung des Gertrud-Teufel-Seniorenzentrums und kritisiert diese als "Entscheidung zu Lasten der alten Menschen".

In einer Pressemitteilung der AfD heißt es: "Angeblich hat die Mehrheit der Gemeinderäte der Schließung in nicht öffentlicher Sitzung wegen der aufgelaufenen Fehlbeträge zugestimmt." Noch im Jahr 2016 sei zum 50-jährigen Bestehen das Seniorenheim von OB Jürgen Großmann als Haus mit ausgezeichneter Pflegequalität gerühmt worden. CDU-Staatssekretär Fuchtel habe damals daran erinnert, dass es die ältere Generation war, die diesen Staat aufgebaut und den Wohlstand geschaffen habe. "Sogar die evangelische Kirche, vertreten durch ihren Dekan Ralf Albrecht attestierte dem Gertrud-Teufel-Seniorenheim eine gute Zukunft – wenn "wir uns nicht wegducken".

Nun hätten sich, schreibt die AfD, alle, Gemeinderatsmitglieder, die Verwaltung und die Kirchen "weggeduckt".

In der Pressemitteilung heißt es weiter: "Die Senioren, die ihren Heimaufenthalt teuer bezahlen müssen, werden von einer Verwaltung, die von den Steuerzahlern lebt, kurzerhand im Stich gelassen." Wie immer werde Geldnot als Begründung bemüht.

Die AfD kritisiert, dass die Stadt Nagold immer dann Geld "in Hülle und Fülle" zur Verfügung habe, wenn es darum gehe, Events zu veranstalten oder zusätzliche Planstellen zu schaffen. Gartenschau, Eisbahn, Anker-Beach – die Liste lasse sich beliebig fortsetzen.

Nach dem Umweltbeauftragten solle nun ein Klimamanager eingestellt werden. "Neben Eventmanager, Frauen-, Kinder-, Gleichstellungs-, Flüchtlings- und Integrationsbeauftragten wird wohl bald ein E-Mobil-Manager oder Fahrradbeauftragter in Nagold bezahlt werden müssen", mutmaßt die AfD nicht ohne Ironie.

Als Affront müssten es die Mitarbeiter des Gertrud-Teufel-Heimes empfinden, dass ihnen kurz vor Weihnachten die Kündigung mit der Begründung des Geldmangels zugestellt worden sei.

Die Stadtverwaltung habe die Entwicklung im Gertrud-Teufel-Heim jahrelang "fahrlässig treiben lassen". Hilflose Senioren seien zum "Spielball einer untätigen Verwaltung degradiert" worden, so die AfD. Deren Kreisverband fordert die Stadt Nagold in der Pressemitteilung auf, die "weitere Aufblähung des Personalrahmens in der Stadt" sofort zurückzunehmen und stattdessen den "wirklich Bedürftigen die Hilfe zuteil werden zu lassen, die diese mit ihrer Lebensleistung mehr als verdient haben".