Gemeinsames Pizza-Essen mit den Akku Pro-Teilnehmern. Foto: Nonnenmacher Foto: Schwarzwälder-Bote

Unterricht: OHG-Schüler geben Zellerschülern Nachhilfe

Nagold. Immer mehr Kinder brauchen Nachhilfe. Laut einer Bertelsmann-Studie nimmt deutschlandweit inzwischen jeder dritte Schüler während seiner Schullaufbahn mindestens einmal den "Extra-Unterricht" in Anspruch. Da dieser oft sehr teuer ist, kann nicht jede Familie davon Gebrauch machen. Auf der anderen Seite sind Schüler während ihrer Schullaufbahn häufig auf der Suche nach einer Möglichkeit, um Geld zu verdienen oder sich sozial zu engagieren.

Das Projekt Akku Pro vereint beides! Seit April 2008 haben Schüler des Otto-Hahn-Gymnasium in Nagold die Möglichkeit, Schüler der Zellerschule, einer Grund- und Gesamtschule, in einigen Fächern zu unterstützen und zusätzlich noch sechs Euro pro Einheit zu verdienen.

Neben dem gemeinsamen Hausaufgaben machen, der Wiederholung des Unterrichtsstoffes oder der Vorbereitung auf anstehende Klassenarbeiten, bietet das Projekt noch einiges mehr. Da sich die Schüler in Lernpaaren regelmäßig einmal pro Woche treffen, stärkt dies das soziale Miteinander und bietet den Zellerschülern zusätzlich die Möglichkeit, ihre Noten zu verbessern und folglich einen besseren Schulabschluss zu erzielen.

Finanziert wird das Ganze durch die Nagolder Urschel- Stiftung. Die Organisation und Leitung übernehmen in diesem Jahr Sandra Wolff von der Zellerschule, Esther Betz-Börries vom OHG und Nico van der Weyer, Sozialarbeiter am OHG.

Im Interview mit Nico van der Weyer erfahren wir seine Meinung zu Akku Pro und noch einiges mehr:

Was halten Sie von dem Projekt?

Es ist sehr gut. Die OHG-Schüler haben die Möglichkeit, ehrenamtliche Arbeit auszuprobieren und die Zellerschüler können dadurch weiterkommen.

Kennen Sie Schulen mit gleichen oder ähnlichen Projekten?

Nein, dort wo ich früher gelebt habe, gab es das nur schulintern und nicht schulübergreifend wie hier.

Wie sehr wirkt sich das Ganze auf die Noten der Zellerschüler aus?

Wenn man es regelmäßig macht, wirkt es sich auch gut aus.

Finden Sie, dass jede Schule ein derartiges Projekt zur Verfügung stellen sollte?

Das Problem ist, dass nicht überall die Schulgebäude so dicht nebeneinander stehen. Aber wenn die Rahmenbedingungen stimmen, könnte man es versuchen.

Wie lange helfen Sie schon mit?

Mittlerweile schon seit zwei Jahren.

Wie viele Schüler nehmen dieses Projekt wahr?

Dieses Jahr sind wir 14 Lernpaare, aber es gab auch mal mehr. Letztes Jahr waren wir zum Beispiel mehr als 20 Lernpaare.

Wir danken Herrn von der Weyer für das Gespräch. Für die Zukunft wünschen wir uns, dass es weiterhin so gut läuft und immer genug Schüler daran teilnehmen, denn die Bedeutung dieses Projekts ist nicht abzustreiten.

Es ist schön zu sehen, wie die Schüler des Otto-Hahn-Gymnasiums die Zellerschüler beim Lernen unterstützen.   Die Autorinnen sind Schülerinnern der Klasse 9a des OHG Nagold.