Citymanagerin Anna Bierig blickt bei ihrer Rückschau auf die Events im Jahr 2019 zurück – als die Welt im Cityverein noch in Ordnung war.Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: Akteure schauen mit Optimismus in die Zukunft / Manche Branchen schwerer getroffen als andere

"Wir sind in Nagold gut aufgestellt und haben Grund zu Optimismus." So lautete das Fazit von Siegrid Plaschke nach der Hauptversammlung des Nagolder Cityvereins, die im Naturfreundehaus über die Bühne ging.

Nagold. Wie die Vorsitzende des Cityvereins trotz allem Optimismus aber auch deutlich machte, werde 2020 für alle ein "Überlebensjahr". So laufe es in der Stadt sehr unterschiedlich. Es gebe Branchen, die profitieren, während alle, die mit Events und Gastronomie zu tun haben, leiden müssten.

Zudem habe die Frequenz in der Stadt insgesamt nachgelassen. Doch wenigstens der Samstag sorge vor allem dank des Markts für ein Stück Normalität. Vor diesem Hintergrund werde wohl der bevorstehende Winter entscheiden, "wie es weitergeht und wer überlebt". Als positives Zeichen wertete Plaschke die vielen treuen Kunden des Nagolder Einzelhandels auch in Pandemiezeiten.

Nicht unerwähnt ließ sie, dass die Situation für den Cityverein eine große Herausforderung darstellte, denn das Team um Citymanagerin Anna Bierig "musste von einem Tag auf den anderen von Event- zu Krisenmanagern mutieren". Dabei habe sich der Cityverein als verlässlicher Partner gezeigt. Plaschke dankte den Mitarbeiterinnen für die "tolle und kreative Arbeit". Sie erklärte, man müsse versuchen vorsichtig zu planen, damit in Nagold 2021 wieder etwas passiert.

Cityverein blickt auf erfolgreiches Jahr 2019

"2019 war noch alles wie immer", erinnerte sich Anna Bierig in ihrer Rückschau an erfolgreiche Events wie die Osteraktion, den Nagolder Frühling, den Mittsommer, die Marktafel, den Urschelherbst oder die Lichternacht. Gut eingeschlagen hat der vor einem Jahr eingeführte Geschenkgutschein, der bisher bereits Umsätze in der Größenordnung von rund 200 000 Euro gebündelt hat.

Während die diesjährige Lichternacht bereits abgesagt wurde, hat man es sich noch offengehalten, ob der Laternenumzug 2020 stattfindet. Die finale Entscheidung soll in den nächsten Tagen fallen. Als besonderes Highlight in der Adventszeit bezeichnete die Citymanagerin die Aktion "Licht an", am 27. November, wenn der Weihnachtsbaum auf dem Vorstadtplatz erstrahlen wird. Noch sei aber auch hier offen, "wie das zelebriert werden kann".

Für 2021 macht man sich im Cityverein Gedanken über coronakonforme Veranstaltungen oder Alternativen zum bisherigen Programm. "Wir wollen nicht nichts tun, aber es muss sich alles im Rahmen der Möglichkeiten bewegen", unterstrich Bierig.

"Ich bin immer wieder erstaunt, was der Cityverein für uns leistet", machte Gewerbevereinschef Ralf Benz deutlich, dass die Fachgruppen die Unterstützung zu schätzen wissen, mit der in der Coronazeit für ein Notprogramm gesorgt wurde. Lob gab es ebenso von Bürgermeister Hagen Breitling, denn der Cityverein "hat eine gute Basis dafür geschaffen, auch das Krisenjahr positiv abzuschließen". Gleichzeitig ist er überzeugt, dass die Leidenszeit zugleich auch eine Chancenzeit sei – eben eine gute Gelegenheit, "um die digitale Welt zu erobern, und die Menschen auf diesem Weg zu erreichen".

Wahlen standen ebenfalls auf der Tagesordnung: Nach der Kür von Jürgen Gutekunst, Christoph Leins und Martina Oliver-Sandhas zu neuen Ausschussmitgliedern ist der Vorstand des Cityvereins wieder komplett.