Auf Fledermaus-Suche begab sich eine Gruppe Interessierter in Hopfau. Eingeladen hatte der Nabu-Ortsverein Oberndorf-Sulz. Und bald schon zischte das erste Exemplar über die Köpfe der Teilnehmer hinweg.
Zu einer Fledermausnacht für Familien und alle anderen Interessierten lud die Nabu-/BUND-Ortsgruppe Oberndorf-Sulz ein. Treffpunkt war an der Hopfauer Grundschule.
Dort versammelten sich vor dem Einbruch der Dunkelheit rund 20 Teilnehmer, um sich von Expertin Daniela Schmieder in die faszinierende Welt der verschiedenen Fledermausarten einführen und sich Tipps im Umgang mit den Wildtieren geben zu lassen.
Mit Detektoren geht die Suche los
Hinterher begab sich die Gruppe dann mit Detektoren ausgestattet auf die spannende Suche nach den fliegenden Säugetieren. Das Wetter spielte gut mit.
Die Kinder und Erwachsenen lernten unter anderem, dass es bei uns etwa 23 verschiedene Arten von Fledermäusen gibt. Dazu gehören die kleine Zwergfledermaus, die Mopsfledermaus oder das Langohr. Das Mausohr findet man zu Hunderten im Kirchturm der Hopfauer Kirche.
Außerdem erfuhren die Teilnehmer Interessantes über die Lebensweise und die Anatomie der nachtaktiven Tiere, deren wichtigstes Sinnesorgan nicht die Augen, sondern die Ohren sind. Mit ihren Ultraschall-Rufen orientieren sich die Fledermäuse in der Dunkelheit und beweisen sich somit als „Flugkünstler der Nacht“.
Schnell unterwegs
Dabei können sie sehr schnell werden. Die schnellste Maus, eine brasilianische Art, wurde einmal mit 160 Stundenkilometern gemessen, informierte die studierte Biologin.
Die großen und kleinen Teilnehmer zeigten sich sehr interessiert und stellten viele Fragen an die Expertin. Diese hatte neben viel Fachwissen auch Anschauungsmaterial wie Exponate, eine Stoff-Fledermaus sowie ein Exemplar aus dem 3D-Drucker mitgebracht.
Unterschriftenaktion zum Flächenverbrauch
Außerdem war ein Nabu-Stand aufgebaut, an dem Anja Blöchle, die Mitglied im Sprecherrat des Nabu-Ortsvereins ist, Infomaterial über die nachtaktiven Tiere verteilte. Blöchle warb in diesem Zusammenhang auch für eine Unterschriftenaktion des NABU. Es gehe darum, den massiven Flächenverbrauch zu reduzieren. Dies sei auch für Fledermäuse ein Problem, die ihre Quartiere oft in alten Bäumen oder Gebäudespalten haben.
Als gegen 21.45 Uhr die Dunkelheit hereinbrach, wurden die Fledermausdetektoren verteilt. Mit denen konnten die für menschliche Ohren nicht hörbaren Rufe hörbar gemacht werden. Ein „rhythmisches Rattern“, so Schmieder, kündige die Fledermaus an. Es dauerte nicht lange, bis sich die ersten Exemplare meldeten. Direkt vor der Grundschule sauste die erste Fledermaus über die Köpfe der Teilnehmer hinweg.
Auf Insektenjagd
Der Spaziergang führte anschließend vorbei am Rathaus und entlang der Glatt. Nahe am Wasser waren wieder einige Signalrufe von Zwergfledermäusen auszumachen.
Dort jagten die Tiere die Insekten, die sich über dem Wasser aufhalten. Über das Wohngebiet ging es zurück zum Ausgangspunkt, vorbei an der Kirche, wo man mit bloßen Auge einige Tiere beim Verlassen des Gebäudes sehen konnte.
Es gibt auch eine Fledermaus-Hotline für Baden-Württemberg, erklärte Schmieder auf Nachfrage. Dort könne man sich informieren, was beim Fund eines Tieres zu beachten ist.