32 der 46 Kandidaten für den Lahrer Jugendgemeinderat haben sich im Schlachthof vorgestellt. Foto: Blessing

21 Plätze werden im Jugendgemeinderat Lahr vergeben. Anfangs gab es nur wenig Interesse. Die ursprünglich für Dezember vergangenen Jahres geplante Wahl wurde in den März verschoben. Mit Erfolg: 46 Kandidaten stellen sich nun zur Wahl und wollen die Jugendlichen in Lahr im Gremium vertreten.

Fast wäre der Jugendgemeinderat in Lahr Geschichte gewesen. Nachdem die Wahl im Dezember verschoben werden musste – und das Gremium sogar vor dem Aus stand, da es nicht genügend Bewerber gab – haben sich nun doch noch genug Interessierte gefunden, die sich für die 21 Plätze im Jugendgemeinderat (JGR) beworben haben. 46 Kandidaten werfen am 2. und 3. März ihren Hut in den Ring und wollen in den JGR einziehen.

 

Im Schlachthof herrscht bei der Vorstellung der Kandidaten ein reges Treiben. 32 Kandidaten sind erschienen, um sich den Wählern vorzustellen. Die Aufregung ist vielen von Ihnen anzumerken. Schließlich wird das Ganze live auf YouTube übertragen und kann auch im Nachhinein angesehen werden. Unter den Zuschauern sind Eltern, Geschwister und Freunde sowie Mitglieder des Gemeinderats.

Freizeitangebot ist den Jugendlichen wichtig

„Ich freue mich, dass es jetzt genug Bewerber gibt, die sich einmischen wollen, die mit der Stadt zusammen die Themen voranbringen wollen“, so OB Markus Ibert. Als amtierender Oberbürgermeister hat Ibert den Vorsitz über den JGR inne. Dementsprechend gespannt war auch er auf die anschließende Kandidatenvorstellung.

Dazu wurden die Jugendlichen in Fünfer-Gruppen eingeteilt. Jeder der anwesenden Kandidaten stellte sich kurz vor und erläuterte seine Motivation zu kandidieren. Im Anschluss stellte Moderator Siaband Alo Fakhri – aktuelles Mitglied des JGR – jedem Jugendlichen in den Gruppen eine Frage. Die Bewerber kristallisierten sich dabei als sehr unterschiedlich heraus. Der Jüngste, 13 Jahre alt. Die älteren Bewerber sind 17 Jahre alt.

Freizeitangebot beschäftigt die Jugendlichen

Zahlreiche Bewerber sind Klassensprecher, Streitschlichter oder Schulsanitäter, in Sport oder Musikvereinen aktiv. Wiederum andere wollen sich einfach für die Lahrer Jugend und ihre Interessen einbringen. Vor allem das Thema Freizeitangebot beschäftigt die Jugendlichen. „Nach Corona ist die Jugend viel drinnen. Ich will sie dazu animieren wieder mehr raus zu gehen. Dafür brauchen wir bessere Freizeitangebote im Freien“, sagt Kandidat Hadi Sayed-Ahmed.

Auch die Wiedereröffnung des Jugendcafés wurde von vielen thematisiert. Auch Kandidatin Romy Zimmermann wolle sich für die Jugendlichen einsetzen: „Ich habe viele Ideen, die ich gerne umsetzen möchte“, so Zimmermann.

Die JGR-Wahl findet ausschließlich online statt

„Wichtig ist es, die Wahl so niederschwellig wie möglich zu halten. Deshalb findet die Wahl online statt“, sagt Taner Demiralay vom Kinder- und Jugendbüro der Stadt Lahr. Außerdem richten einige Schulen in ihren Computerräumen Wahllokale für die Schüler ein. Demiralay ist mit dem Verlauf der Veranstaltung zufrieden. „Die Kandidaten haben das super gemacht“, so Taner. Er richtet zum Ende noch einige Worte an die Kandidaten direkt: „Es liegt jetzt an euch. Geht raus. Nutzt eure Möglichkeiten. Macht Werbung.“ Nur so könne eine möglichst hohe Wahlbeteiligung erreicht werden.

Wahlergebnis wird im Schlachthof präsentiert

In der kommenden Tagen gehen die Einladungen an die Lahrer-Jungwähler raus. Am Freitag, 3. März, wird das Wahlergebnis ab 16.30 Uhr im Schlachthof präsentiert.

Das Gremium

Der erste Jugendgemeinderat der Stadt Lahr wurde am 10. Oktober 1997 gewählt. Seither setzt sich das Gremium für die Interessen und Wünsche der Lahrer Jugendlichen ein. Eine Legislaturperiode beträgt drei Jahre. Wahlrecht besitzen alle Lahrer Jugendlichen, die das 13. Lebensjahr vollendet und das 19. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Nachzusehen gibts es die Kandidatenvorstellung auf dem YouTube-Kanal der Stadt Lahr unter www.youtube.com/@StadtLahrSchwarzwald.