Anwohner der Straße "Im Oberdorf" haben sich in der Ortschaftsratssitzung in Schuttern über den enormen Lärm – vor allem Nachts – beklagt. Foto: Bohnert-Seidel

Zu viele Lastwagen "Im Oberdorf", lassen Einwohner nicht zur Ruhe kommen. 

Zu viele Lastwagen "Im Oberdorf", sodass es nachts keine Ruhe mehr gibt: Das beklagten Anwohner bei der Ortschaftsratssitzung in Schuttern und äußern ihren Wunsch nach einem Lkw-Fahrverbot.

Schuttern - Schutterns Bürger in der Hauptstraße und "Im Oberdorf" können nicht mehr. Sie fühlen sich von donnernden Lkws regelrecht aus dem Bett geworfen. "Nachts brettern die Lkws an unserem Haus vorbei. Weil die Straße in einem Bereich zu eng für zwei entgegenkommende Fahrzeuge ist, wird auf den Gehweg ausgewichen. Ich bezweifle, dass die Gehwege auf 30 oder 40 Tonner ausgerichtet sind", erklärte Anwohner und Betroffener Benjamin Kuntz am Dienstagabend in der Frageviertelstunde im Ortschaftsrat von Schuttern. Gefühlt fahre kein Lkw mit den vorgeschriebenen 30 Stundenkilometern durch diese Straße. Kinder seien auf dem Weg zur Schule gefährdet, weil in einem Bereich der Gehweg gerade einmal ein paar wenige Zentimeter messe.

Prüfungen zum Nachtfahr-Verbot laufen

Dieser Zustand sei nicht hinnehmbar. "Ich habe Angst um meine Kinder", erklärte der Anwohner. Sein Nachbar Ralf Klausmann bestätigte: "Wir haben hier besonders auch nachts eine Rennstrecke." In den Häusern wackelten die Bilder. Vor allem im vergangenen Jahr habe der Lkw-Verkehr extrem zugenommen und sei nicht mehr erträglich, betonen die Schutterner und warben um eine Geschwindigkeitskontrolle.

Ratsmitglied Guido Leberl (CDU) unterstützte die Ansicht der beiden Anwohner. "Für den Begegnungsverkehr wird es an einer gewissen Stelle für die Lkws sehr eng", weiß auch Ortsvorsteher Hans-Jürgen Kopf. An jener Stelle, an der sich zwei Lkw begegneten, müsste einer warten, was jedoch leider oft nicht der Fall sei. Die beiden Schutterner hakten nach: "Was ist eigentlich mit dem Lkw-Fahrverbot für Schuttern?" Tatsächlich sei ein Ingenieurbüro mit der Prüfung eines Lkw-Durchfahrverbots für Schuttern beauftragt. Es werde geprüft, ob sich das durchsetzen lässt. Aber der Lkw-Verkehr sei nicht nur in Schuttern ein Problem. Auch andere Ortsteile klagten über den zunehmenden Lkw-Verkehr, erinnerte Ortsvorsteher Kopf.

"Trotzdem möchte ich deutlich sagen: irgendwo müssen die Lkws auch fahren", betonte Kopf. Jeder bediene sich im Onlinehandel, nach der Just-in-time-Methode, gab er zu bedenken. Zugesichert hat der Ortsvorsteher als Sofortmaßnahme, das Anbringen einer Geschwindigkeitsmesstafel, wie sie die Gemeinde besitze und immer wieder, je nach Bedarf, zum Einsatz kämen. Weiter haben die Anwohner um eine Überprüfung der Beleuchtung in der Straße "Im Oberdorf" gebeten.

Im Jahr 2020 hat die Gemeinde Friesenheim neue Geschwindigkeitsmesstafeln in allen vier Ortsteilen installiert. Außerdem verfügt die Gemeinde Friesenheim über weitere Geschwindigkeitsmesstafeln, die je nach Bedarf aufgestellt werden. Bürger können sich – wie jüngst Benjamin Kuntz – bei der Gemeinde melden.