Szene aus „Juditha triumphans“ in Stuttgart Foto: Martin Sigmund/Martin Sigmund

Am Sonntagabend hatte Antonio Vivaldis einziges erhaltenes Oratorium Premiere in Stuttgart. Silvia Costa inszenierte das Stück als Folge von Bildern aus sehr weiblicher Perspektive.

Stuttgart - Die biblische Geschichte der Jüdin Judith, die dem Feldherrn Holofernes erst den Kopf verdreht, diesen dann abschneidet und so ihr Volk befreit, sollte in Antonio Vivaldis oratorischer Fassung schon 2020 Premiere an der Staatsoper Stuttgart feiern. Nach zweimaliger coronabedingter Verschiebung konnte diese am Sonntagabend endlich stattfinden. Silvia Costa inszeniert das Stück als assoziativen Bilderbogen, der teils große Kraft entwickelt, teils aber rätselhaft fern bleibt. Unter Benjamin Bayls Leitung findet das mit alten Instrumenten durchsetzte Staatsorchester zu lebendigen Farben, und unter den ausschließlich weiblichen Akteuren auf der Bühne begeistern Neben Stine Marie Fischer als Holofernes, Gaia Petrone als Abra und Lidsey Coppens als Ozias vor allem Rachael Wilson als Judith und Diana Haller als Vagaus.