Brian Mulligan als Wotan, Okka von der Damerau als Brünnhilde (liegend) im dritten Akt Foto: Staatsoper/Martin Sigmund

An der Staatsoper Stuttgart hat am Sonntagabend Wagners „Walküre“ Premiere gehabt, inszeniert vom Kollektiv Hotel Modern, dem Lichtdesigner Urs Schönebaum und der Künstlerin Ulla von Brandenburg.

Zerbombte Stadtlandschaften, kaputte Häuser, toter Wald, eindrucksvolle Videos und viele Ratten im ersten Akt, Lichtzauber, Kinder-Doubles für Siegmund und Sieglinde und überzeugende Regieeinfälle im zweiten, poppige Farben im dritten: Das ist die szenische Seite von fünfeinhalb Stunden Wagner an der Staatsoper Stuttgart. Erstmals überhaupt wurden die drei Aufzüge der „Walküre“ am Sonntagabend von drei verschiedenen Regieteams betreut.

Erster Eindruck: Es wird viel an der Rampe gesungen, und die drei Welten bleiben jede für sich – nur die Musik baut Brücken dazwischen. Dem Stuttgarter Staatsorchester gelingen unter Cornelius Meisters Leitung betörende (und sehr genaue!) Klangbilder ebenso wie ein zurückhaltendes, sängerfreundliches Begleiten, und unter den Solisten überzeugen besonders Simone Schneider als Sieglinde, Okka von der Damerau als Brünnhilde, Michael König als Siegmund und Annika Schlicht als Fricka. Auch das Walküren-Ensemble ist ein Ohrenschmaus.