Mit der zweiten Nacht der Kratten setzte die Narrenzunft Sulgen ihr Konzept aus dem Vorjahr anstelle des früheren Bürgerballs fort. In der Festhalle herrschte ausgelassene Stimmung.
Die zweite Auflage der Nacht der Kratten erhielt das Motto „Gartenparty“, bei der besonders die Guggen um die Gunst der närrischen Besucher buhlten.
Das hatten die Musikkünstler keinesfalls nötig, denn jede Gruppe faszinierte auf ihre Art und erhielt tosenden Applaus.
Bevor jedoch die „Heulüecher“ aus dem Singener Stadtteil Bohlingen „völlig losgelöst“ auf die Stühle und Tische stiegen, um mit „Bella Napoli“ musikalisch nach Italien zu reisen, zeigte das Miniballett der Narrenzunft Sulgen mit ihrem Gardemarsch, dass mit ihr die Zukunft gesichert ist.
Zunftpräsidentin Sonja Baier erinnerte an die tolle Premiere der Nacht der Kratten im Vorjahr. Mit der begrenzten Bestuhlung bestünde genügend Platz zum Tanzen und der Weg in die Kratten-Bar sei gut zu finden, so Baier.
Neuer Gardemarsch
Mit einem neuen Gardemarsch wartete die große Zunftgarde auf, der mit viel Beifall belohnt wurde. Auch die „Edafetzer Guggen“ aus Ehningen bei Böblingen bahnte sich trommelnd den Weg frei auf die Bühne. Sie versicherten, nicht ohne den anderen heimzufahren (Münchner Freiheit) und berichteten musikalisch im Schein von Handylichtern vom „Skandal um Rosi“.
Tänzerisches Feuerwerk
Auf die Pole-Position fuhren die Formel-1-Pilotinnen des Athletenvereins Sulgen von „New Delight“ und brannten abseits der Rennstrecke ein tänzerisches Feuerwerk ab.
Mit der Chrom-Nickel-Kupfer-Band aus Gengenbach stellte sich eine Guggen mit Alleinstellungsmerkmal vor. Mit ihrer einzigartigen Show in gemäßigter Lautstärke mit urig aussehenden Instrumenten hinterließen sie einen bleibenden Eindruck. Und mit ihrem Fazit hinterher war die Zunftpräsidentin sicher nicht alleine: „Kaum zu glauben, was für tolle Musik mit solchen Instrumenten gespielt werden kann“.
Brunnä-Hexen-Premiere
Danach erlebten die Besucher die Premiere der „Brunnä-Hexen“ aus Sulgen. Ihre Namensgebung geht auf die Brunnengasse zurück. So schlichen bei ihrem schaurig-mystischen Hexentanz Hexen um einen Brunnen, aus dem sie entstiegen.
Nachdem das Hallenvolk durch die „Spoachinger Bächleshupfer“ mit dem „Ruhrgebiet“ und „Sweet Caroline“ ein viertes Mal was auf die Ohren bekamen, setzte das Männerballett „Elferrat & Friends“ der Narrenzunft traditionell den Schlussakkord. Ihr simples Motto, Bewegung auf Musik, setzten sie beim „Baden mit und ohne“ in Badeanzügen und Schwimmhilfen hervorragend in Szene.
Da geriet das weibliche Publikum außer Rand und Band, pfiff und kreischte. Und am Ende der Männershow flogen die BH’s in Größe Doppel-D in Massen auf die Bühne. Zu einer lautstark geforderten Zugabe kam es dann allerdings nicht mehr. Sämtliche Bühnenakteure (außer Guggen) ließen beim großen Finale den Flashmob zu „Fantasy Girl“ neu aufleben.