Archivar Peter Ehrmann referierte bei der Nacht der Bibliotheken in Rottenburg über historische Freiheitsbewegungen Foto: Daniela Gjuraj

Unter dem Motto „grenzenlos“ veranstaltete Rottenburg am Freitag, 17. März, die Nacht der Bibliotheken mit vielen, originellen Angeboten.

Das Projekt lief in Kooperation mit der Stadtbibliothek, dem Römermuseum, dem Stadtarchiv, der Jugendabteilung und dem Freundeskreis Mensch ab.

 

Wissen ist grenzenlos!

Von 18 bis 23 Uhr hatte die Stadtbibliothek „Wiss- und Quizbegierige, Besserwisser oder Streber“ ab 16 Jahren zum Pub Quiz eingeladen – für alle Teilnehmer gab es ein Freibier und weitere Getränke an der Cocktailbar, während bei auf einer Leinwand projizierten Fragen um die Wette geraten wurde.

Freiheit ist grenzenlos!

Ein paar hundert Meter weiter referierte Archivar Peter Ehrmann ab 18 Uhr zu jeder vollen Stunde im Rottenburger Stadtarchiv über historische Freiheitsbewegungen in Rottenburg und stellte dabei neben Texten auch Porträts lokaler und teilweise radikaler, widerständiger Autoren wie Ludwig Uhland („Ein Klassiker und steter Volksvertreter“), Ottilie Wildermuth („Pfarrhausfrau mit krimineller Vergangenheit“), Carl Julius Erath („Ein Aufrührer und Wortführer“), Josef Eberle („Ein Mann des Wortes und seines Heimatortes“) und Michael Sattler („Ein Denker und Lenker in glaubenswirren Gezeiten“) vor.

Auf einem Tisch waren viele – im Archivar-Jargon „Zimelien“ genannte – alte, wertvolle Bücher aufgestellt, auf die Neugierige einen Blick werfen konnten. „Sinn eines Archivs ist es, Dinge zu sammeln, die vielleicht 100 Jahre lang keiner sehen will – aber irgendwann werden sie vielleicht doch wichtig“, so Peter Ehrmann. Beim anschließenden Autorenquiz gab es interessante lokale Literatur über Rottenburg zu gewinnen.

Geschichte ist grenzenlos!

Im obersten Stock der Bibliothek gab es vom Römermuseum einen kleinen Vorgeschmack auf die am 19. März dort eröffnete und bis zum 4. Juni laufende Ausstellung „Klassisch illustriert. Die Antike in Comics und Graphic Novels“. Hier konnte man bei ersten Einblicken in die Ausstellung im Austausch mit Leila Sayer-Degen mehr darüber erfahren, wie sich alte Geschichte in moderne Formate verwandeln lassen, um zum Beispiel jüngere Menschen abzuholen und ihnen Geschichte ansprechender zu vermitteln.

Sayer-Degen erklärte, dass das Römermuseum mit diesem Projekt, im Gegensatz zu anderen Geschichtscomics wie Asterix und Obelix, mehr auf Echtheit und die tatsächlichen geschichtlichen Geschehnisse fokussiert ist und weniger den Humor im Vordergrund hat. Es geht primär um historische Detailtreue, die sich auch im präzisen Korrektorat der Bilder und Texte widerspiegelt. Die Zeichnungen lieferten Francois Abel und Franz Stummer, sie wurden bei ihrer Arbeit von den Archäologen Dorothee Ade und Andreas Thiel dabei betreut.

Träume sind grenzenlos!

Zuletzt gab es im Seminarraum der Bibliothek noch einen Workshop von Moyra Linke . Hier konnten sich bis zu 15 Teilnehmerinnen anmelden, um Träume zu visualisieren, inklusive Visionboard, Traumreisen, Geschichten und vielem mehr.