Schreinermeister Franz Wiest ist am Sonntag in Rangendingen im Alter von 65 Jahren verstorben. Foto: privat

Der ehemalige Rangendinger Bauhofleiter Franz Wiest ist am Sonntag im Alter von 65 Jahren zu Hause in seinem Eigenheim verstorben. Die Urnenbeisetzung ist am Freitag um 14 Uhr auf dem Friedhof in Rangendingen.

Rangendingen - Seine Heimatgemeinde, wo der Verstorbene am 28. August 1956 als zweiter von drei Söhnen der Eheleute Melchior und Elisabeth Wiest das Licht der Welt erblickte, lag dem Verstorbenen zeitlebens sehr am Herzen. Wenn er von auswärts dorthin zurückkehrte, freute er sich jedes Mal über den Anblick des Kirchturms und fühlte sich daheim angekommen. So war es nicht verwunderlich, dass er viele Jahre seines Lebens in deren Dienst stellte.

Der Verstorbene war von 2002 bis 2018 Leiter des Gemeindebauhofs

Seine Tätigkeit als Bauhofleiter übte Franz Wiest von 2002 bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2018 insgesamt 16 Jahre mit großem Pflicht- und Verantwortungsbewusstsein aus. Bis zu seinem Dienstantritt beim Bauhof gehörte er zwischen 1994 und 2002 acht Jahre dem Gemeinderat an.

Beruflich hatte sich Franz Wiest schon früh dem Werkstoff Holz verschrieben. Schon als Bub wollte er Schreiner werden, was er nach dem Besuch der Volksschule mit seiner Ausbildung bei Schreinermeister August Wannenmacher auch verwirklichen durfte. Nach der Gesellenzeit legte er 1986 die Meisterprüfung ab und machte sich mit seiner eigenen Schreinerei selbstständig – zuerst in der Starzelstraße in den Räumen der ehemaligen Firma Taxis, dann in der eigenen Werkstatt, die er 1994 im Hitzenried gebaut hatte.

Der Schreinermeister schnitzte seine Krippenfiguren selbst

1980 heiratete der Verstorbene Ursula Biesinger aus Hirrlingen. Aus der Ehe gingen zwei Töchter hervor. Auch zu Hause ging ihm die Holzarbeit nie aus. Er schnitzte seine Krippenfiguren selbst und war als Schreiner stets zur Stelle, wenn es galt, für seine fünf Enkelkinder etwas zu basteln oder zu bauen. Sie waren sein ganzer Stolz und er unternahm viel mit ihnen.

Der Verstorbene war mit Leib und Seele Feuerwehrmann. Mit 18 Jahren – vorher durfte man früher kein Feuerwehrmann werden – trat er in die Freiwillige Feuerwehr Rangendingen ein. Als Zugführer war er mehrere Jahre deren erster Stellvertretender Kommandant. Davor schon hatte er maßgeblich an der Gründung und dem Aufbau der hiesigen Jugendfeuerwehr mitgewirkt und war einige Jahre deren Jugendwart.

Franz Wiest wusste die Kameradschaft bei der Feuerwehr sehr zu schätzen

Wiest wusste in der Feuerwehr stets die gute Kameradschaft und die Geselligkeit seiner Feuerwehrkameraden zu schätzen. So übernahm er bis zu seinem Tod die Aufgabe des Obmann der Altersabteilung. Als naturverbundener Mensch unternahm er gemeinsam mit Feuerwehrkameraden auch zahlreiche Wander- und Radausflüge und war auch gerne in der Bergwelt unterwegs.

Für seine Heimatgemeinde konzipierte Franz Wiest die vier Rangendinger Rundwanderwege und kümmerte sich um deren Beschilderung. 1995 war er dabei, als der Heimatverein gegründet wurde. Zehn Jahre war er außerdem aktiver Sänger beim Gesangverein. Außerdem spielte er Mundharmonika und Gitarre, mit welcher er gern die Weihnachtsfeiern bei der Feuerwehr, aber auch so manche Feier im Familienkreis begleitete.