Landrat Peter Dombrowsky 2004 an seinem Schreibtisch im Landratsamt. (Archivfoto) Foto: H. Kuhnert

Im Alter von 77 Jahren starb nach langer Krankheit Peter Dombrowsky. Er war 26 Jahre Bürgermeister der Stadt Alpirsbach und von 2000 bis 2010 Landrat des Landkreises Freudenstadt.

Freudenstadt/Alpirsbach - Peter Dombrowsky bleibt in Erinnerung als liebenswerter, kluger, vielseitig interessierter, belesener und humorvoller Mensch, der als Regionalpolitiker in den Reihen der CDU viel für seine Heimat geleistet und in Bewegung gebracht hat. Mit seiner Familie trauern zahlreiche Freunde, Kollegen und Wegbegleiter um einen hochverdienten, zwar weltoffenen, aber immer bodenständig gebliebenen Mann und zuverlässigen Freund.

"Kommunalpolitik ist etwas sehr Spannendes und bietet Entfaltungs- und Gestaltungsmöglichkeiten, so viel wie kaum ein anderes Berufsfeld in unserer Gesellschaft", sagte Peter Dombrowsky in seiner Dankesrede, als er im Juli 2007 in den Ruhestand verabschiedet wurde. Da lagen 47 Jahre im öffentlichen Dienst, davon 42 Jahre im Kreis Freudenstadt, hinter ihm.

Politische Karriere begann im Jahr 1968

Und doch war der Kommunalpolitiker Dombrowsky ein Mann, dem der Blick über den Tellerrand stets ein besonderes Anliegen war und den er auch nie aus den Augen verlor. Als Hauptamtsleiter der Stadt Alpirsbach begann seine politische Karriere im Jahr 1968. Sechs Jahre später war er dort Bürgermeister, im immerwährenden Bemühen, die Klosterstadt weiter voranzubringen.

Als Mitglied des Kreistags seit 1979 und Sprecher der CDU-Fraktion waren ihm die Freuden, Probleme und Sorgen eines Landkreises im Schwarzwald sehr wohl vertraut, als er im Jahr 2000 in Nachfolge von Gerhard Mauer (Landrat von 1971 bis 2000) zum Landrat des Landkreises gewählt und acht Jahre später mit hohem Vertrauensbeweis bestätigt wurde.

Er hatte schwere Entscheidungen zu treffen

Neben Freuden wie dem Ausbau des Freudenstädter Eisenbahn-Sterns oder de Ausbau des ÖPNV-Angebots, der Erweiterung der Berufsschul-Landschaften oder der Gründung des Naturparks Schwarzwald – eines seiner erfolgreichen Lieblingskinder – gab es für den erfahrenen Politiker auch schwere Entscheidungen zu treffen und Enttäuschungen zu verkraften. Etwa der ständige und oft überhörte Ruf nach besseren Verkehrsverbindungen ans überörtliche Straßennetz, die Schließung des Spitals in Horb, der nicht endenwollende Streit um das Freudenstädter Krankenhaus und dessen Zukunft. Die jetzt anstehende Einweihung des neuen Hauses darf Dombrowsky leider nicht mehr erleben.

Es war Peter Dombrowskys erklärtes Ziel, das Landratsamt zu einem kompakten, effizienten Dienstleister zu machen. Immer nah am Menschen, war er als gerechter, guter und verständnisvoller Amtschef hochgeschätzt.

Bundesverdienstkreuz erhielt er 2010

Kraft Amtes und auch aus eigenem Interesse war Peter Dombrowsky, im Jahr 2010 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet, Vorsitzender und Mitglied zahlreicher Verbände, Institutionen, Organisationen und Vereine. Auch dort war, wie in der Kommunal- und Regionalpolitik, sein fachlicher, immer an der Sache orientierter Rat gefragt und anerkannt. Dazu schätzte Dombrowsky Kunst und Kultur nicht als schöne Ablenkungen, sondern als wertvolle, lebensbejahende Bereicherung.

Peter Dombrowsky, verheiratet mit Rosa, geborene Teufel, Vater von zwei inzwischen erwachsenen Kindern und stolzer Großvater, sah seine Familie immer als "stabilisierendes Element in meinem Leben". Seinen Ruhestand verbrachte er, gezeichnet von Krankheit, zurückgezogen vom politischen Geschehen, weitgehend in Alpirsbach.