Die Epfendorfer werden ihn nicht vergessen, ihren Rektor Gaus. Foto: Gaus

Schnell verbreitete sich in Epfendorf die Nachricht, dass Gebhard Gaus gestorben ist. Viele Bürger kannten ihn als Rektor der Grund- und Hauptschule Epfendorf, und nicht wenige waren bei ihm zur Schule gegangen. Doch Gebhard Gaus war weit über die Mauern der Schule hinaus bekannt.

Epfendorf - Neben seiner Frau Annelore und seinen vier Kindern gehörte seine Leidenschaft dem Sport und der Musik. Beim FC Epfendorf wurde er 2008 zum Ehrenmitglied ernannt. Er war als Trainer und als Ausschussmitglied aktiv im Verein. Auch zwei seiner Söhne, Dietmar und Raimund waren als aktive Spieler Stützen des Vereins.

Ebenfalls 2008 wurde Gebhard Gaus bei der Narrenzunft zum Ehrenmitglied. Auch hier zeigte sich seine tiefe Verbundenheit zur heimischen Tradition und zum Brauchtum. Bürgerbälle ohne ihn im Publikum gab es schlichtweg nicht.

Liebe zur Musik

Besonders hatte es dem Verstorbenen auch die Musik angetan. So war er ein förderndes Mitglied des Musikverein Epfendorf, bei dem er seit 2016 als Ehrenmitglied geführt wurde. Auch beim Gesangverein Frohsinn engagierte er sich jahrelang als Chorleiter.

Seine größte Leidenschaft galt aber der Kirchenmusik. Welch besonderes Jubiläum war es doch, als er im Oktober vergangenen Jahres für sage und schreibe 60 Jahre Orgeldienst, unter anderem in der St. Remigiusgemeinde Epfendorf, ausgezeichnet wurde.

Unvergessliche Auftritte

Ebenso engagierte er sich im Kirchenchor. Diesen leitete Gebhard Gaus mit Liebe und Herzblut stolze 35 Jahre lang. Erstmalig sang der Chor unter der Leitung von Gebhard Gaus eine Orchestermesse mit vielen Instrumenten und Solisten. Auch das 150. Jubiläum des Chores wurde unter seiner Regie gefeiert. In seine Zeit als Chorleiter fielen Auftritte wie zum Beispiel in Wien vor einer unvergesslichen Kulisse. Gebhard Gaus war grundsätzlich einfach immer zur Stelle, wenn er gebraucht wurde. So leitete er auch den Beerdigungschor bis zu dessen Auflösung.

Zum Wohl der Schule

So wichtig wie für Gaus das Vereinsleben war, so wichtig war ihm auch das Wohl der Gemeinde und vor allem das der Schule. Wesentlich hat er mitgewirkt bei der Gestaltung des Erweiterungsbaus des Schulhauses in Epfendorf.

Er prägte mit seinen Ideen aber nicht nur das Gebäude, sondern hinterließ auch während seiner Dienstzeit von 1967 bis 1994 als Pädagoge seine Handschrift bei so vielen Schülern. Auch nach seiner Pensionierung besuchte er, wann immer möglich, schulische Veranstaltungen, spielte Klavier bei Advents- und Seniorennachmittagen, die von der Schule organisiert wurden, oder kam als Nikolaus in die Schule, um den Kindern eine Freude zu machen oder mit erhobenem Finger auf einen Missstand aufmerksam zu machen.

Gebhard Gaus war vielseitig engagiert. Sein Tod hinterlässt in Epfendorf an vielen Stellen eine Lücke. Doch eines ist gewiss: Vergessen werden die Epfendorfer ihn nicht, ihren Rektor Gaus.