Georg Haid ist im Alter von 79 Jahren verstorben. Foto: Wahl/Jörg Wahl

Die traurige Nachricht vom Ableben des Rechtsanwalts Georg Haid (79) machte nach Weihnachten im Kirchspiel schnell die Runde.

Viele kannten ihn als liebenswerten Mitbürger, schätzten seine Aufrichtigkeit, seinen Humor und seinen großen Erfahrungsschatz.

 

Georg Haid wurde am 26. März 1945 als Sohn von Maximilian und Anna Haid in Bisingen geboren und wuchs zusammen mit seiner Schwester Gerda im „Sträßle“ auf. Nach dem Besuch der Volksschule wechselte er an das Gymnasium in Hechingen, wo er 1965 das Abitur ablegte. Im Anschluss studierte er Politik, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften an den Universitäten in Tübingen, Bonn und Freiburg.

Ehefrau im Studium kennengelernt

Während seiner Studienzeit lernte er seine spätere Ehefrau Gabriela von Spaur kennen. Geheiratet wurde im Jahr 1970 und aus der Ehe gingen die beiden Töchter Michaela und Claudia hervor, die heute in Karlsruhe und Stuttgart leben.

Ihnen und seinen beiden Enkelkindern Leo und Lara galt Haids ganze Liebe und Zuneigung. Erst vor vier Jahren war es Georg Haid vergönnt, mit seiner Frau im Kreise der Familie die „Goldene Hochzeit“ zu feiern.

Nach dem zweiten Staatsexamen in Jura hatte sich Haid im Jahr 1975 als selbstständiger Rechtsanwalt in Bisingen niedergelassen. Diese Tätigkeit übte er 43 Jahre lang aus.

Schon in jungen Jahren politikbegeistert

Schon in jungen Jahren interessierte sich Georg Haid für Politik und im Alter von 16 Jahren trat er 1961 in die Junge Union ein. Als 26-Jähriger übernahm er 1971 als Vorsitzender die Führung des CDU-Ortsverbandes Bisingen. Diesen Posten bekleidete er bis 1999. Anschließend unterstützte er seine Nachfolger als Stellvertreter bis 2018.

Weitere parteipolitische Ämter übte Haid als stellvertretender Kreisvorsitzender der CDU Zollernalb und deren Mittelstandsvereinigung sowie als Mitglied des CDU-Bezirksverbandes Südwürttemberg-Hohenzollern aus.

14 Jahre im Bisinger Gemeinderat

Als begeisterter Kommunalpolitiker war Georg Haid von 1975 bis 1989 Bisinger Gemeinderat und mit viel Fachkompetenz und Pflichtbewusstsein ein Stellvertreter des Bürgermeisters. Mitglied des Kreistages war er von 1979 bis 1984.

Seine Erfahrungen in puncto Wirtschaft brachte der Verstorbene während seiner 30-jährigen Tätigkeit als Aufsichtsrat und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Volksbank Hohenzollern ein.

Seine enge Verbundenheit zur Heimatgemeinde Bisingen zeigte Georg Haid durch die Mitgliedschaft in zahlreichen örtlichen Vereinen. Im Heimatverein und dem Kleintierzuchtverein wurde er zum Ehrenmitglied ernannt.

Kirchenchorsänger und Stiftungsvorsitzender

Auch im kirchlichen Bereich war Georg Haid aktiv. Seit dem 16. Lebensjahr und bis vor wenigen Jahren ließ er seine Bassstimme im Kirchenchor erklingen und er gehörte auch mehrere Jahre dem Pfarrgemeinderat an. Über Jahrzehnte hinweg war Haid Vorstand der Wilhelm- und Josefine-Vogt-Stiftung, aus deren Erträgen sowohl das Gemeindezentrum, die Restaurierung der Kirchenorgel als auch die Sanierung und Umgestaltung der katholischen Kirche St. Nikolaus in Bisingen mitfinanziert wurden.

Gesundheitliche Probleme zwangen ihn schließlich dazu, sich mehr und mehr aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen, bis er seinem Wunsch entsprechend in seinem Wohnhaus für immer einschlafen durfte.