Der langjährige Vorsitzende der Sportfreunde Gechingen, Axel Benz, starb am Sonntag im Alter von 74 Jahren. Foto: Kraushaar

Einen Kümmerer voller Tatendrang und mit großem Ideenreichtum sowie Überzeugungskraft, kurzum einen feinen Menschen, verlieren die Sportfreunde Gechingen und die gesamte Gemeinde mit dem Tod von Axel Benz. Er hatte als Vorsitzender die Entwicklung des Vereins von 1994 bis 2012 vorangetrieben. Am Sonntag starb er überraschend im Alter von 74 Jahren.

Gechingen - Axel Benz war das, was man hierzulande gemeinhin als "Schaffer" bezeichnet. Er packte an, wo er gebraucht wurde und steckte viele mit seinem Elan an. "Er war aber nicht nur das, sondern hatte ein besonderes Gespür dafür, was geht und was nicht geht", sagte Bürgermeister Jens Häußler am Montag im Gespräch mit unserer Redaktion mit Blick auf zahlreiche Vorhaben während Benz’ Amtszeit, bei denen es auch Hürden zu überwinden galt. "Des kriega mr na", habe er immer gesagt und sich nicht vom jeweiligen Ziel abhalten lassen. Überzeugend und glaubhaft zu argumentieren, sei eine große Stärke des Verstorbenen gewesen. Sein Wort habe Gewicht im Ort gehabt, auch außerhalb des Vereins.

Die Chemie hat gestimmt

Unlängst hatte sich Axel Benz für die Errichtung eines Trimm-Dich-Pfads im Gechinger Wald stark gemacht, für den vor wenigen Tagen die dafür notwendige Vereinbarung von den Sportfreunden und Häußler im Namen der Gemeinde unterzeichnet wurde. "Wir hatten immer einen guten Draht zueinander, die Chemie hat von Anfang an gestimmt", sagte Häußler weiter, der 1994 sein Amt antrat. Im selben Jahr wurde Axel Benz Vereinschef der Sportfreunde.

"Einen Axel Benz gibt es kein zweites Mal" – so hatte es dann geheißen, als der erste Vorsitzende der Sportfreunde Gechingen nach 18 Jahren sein Amt in der damaligen Hauptversammlung niederlegte. Eine Entscheidung, die er sich nicht leicht gemacht hatte, für die er aber den richtigen Zeitpunkt gekommen sah. Häußler ernannte ihn damals zum Ehrenvorsitzenden. "Axel Benz ist es gelungen, die Sportinfrastruktur in Gechingen auf gute Beine zu stellen", sagte der Laudator damals. Alle kniffligen Themen und Aufgaben habe Benz gelöst.

Immer mit gutem Beispiel voran

Der Rathauschef skizzierte Benz in der damaligen Versammlung als einen sehr sympathischen Menschen, der es verstehe, andere zu begeistern, mitzunehmen und zu motivieren. Er sei bei Arbeitseinsätzen immer mit gutem Beispiel vorangegangen, bei Konflikten habe er es verstanden, ausgleichend zwischen verschiedenen Parteien zu wirken. "Wenn ein Projekt angepackt wird, sind Sie mit viel Herzblut dabei und hängen sich bei Bedarf auch richtig kämpferisch rein", hatte Häußler den langjährigen Vorsitzenden gelobt und schon damals nicht mit Würdigung und Anerkennung für Benz gespart. Er sei Organisator, Koordinator und Repräsentant in einer Person. "Ein genialer und segensreicher Mann für den Verein und für die Gemeinde", fasste der Laudator zusammen.

Träger der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg

Auch der Württembergische Landessportbund (WLSB) würdigt die Verdienste von Axel Benz und bedacht ihn mit der WLSB-Ehrennadel in Gold. Im Juli 2001 bekam Benz im Rahmen der Einweihung des Kunstrasenspielfeldes im Auftrag von dem damaligen Ministerpräsidenten Günther Oettinger die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg.

Zahlreiche Bauprojekte

In Benz’ Amtszeit hat sich viel im Hinblick auf die Infrastruktur bei den Sportfreunden getan. Verdient gemacht hat sich der langjährige Vorsitzende bei der Sportheimerweiterung, beim Umbau des Tennisheims und dem Neubau des Tennispavillons. Außerdem fiel in seine Amtszeit der Bau der Beachvolleyballanlage 2001. Bouleanlage, Kunstrasenplatz und Kleinspielfeld, Mountainbike-Übungsstrecke auf der Erddeponie und der neue Parcours neben der Erddeponie tragen ebenso seine Handschrift. Die elektronische Trefferanzeige der Schützen rundete Benz’ Werk ab.

Erst vor wenigen Tagen befand sich der Ehrenvorsitzende, der im Mai seinen 75. Geburtstag gefeiert hätte, noch im Urlaub und wollte kurz nach der Rückkehr am Freitagabend an der Hauptversammlung "seiner" Sportfreunde teilnehmen. Dazu kam es nicht mehr – unfassbar für Familie, Vereinskameraden, Freunde und Weggefährten in der Gemeindeverwaltung.