Dagmar Freifrau Cotta von Cottendorf ist im 81. Lebensjahr gestorben. Foto: von Cotta

In Dotternhausen herrscht Trauer: Dagmar Freifrau Cotta von Cottendorf ist nach kurzer, tragischer Krankheit im 81. Lebensjahr gestorben.

Dotternhausen - Im Alter von 81 Jahren ist am vergangenen Samstag Dagmar Freifrau Cotta von Cottendorf, geborene von Bismarck, an den Folgen einer Coronainfektion im Zollernalb-Klinikum gestorben, wo sie auch trotz dreifacher Impfung erkrankte. Dagmar Freifrau Cotta von Cottendorf hinterlässt ihren Mann Fedor, die Söhne Georg und Guido sowie zwei Enkel.

Selbstbestimmtes Leben

Selbstbestimmt sei sie ihr ganzes Leben gewesen, sagen ihre Söhne. Auch als Gemeinderätin habe sie ihre eigenen, unabhängigen Standpunkte vertreten – ganz ihrem Charakter entsprechend. Ab Mitte der 1990er-Jahre engagierte sie sich im Seniorenverein als Protestantin unter dem Dach der katholischen Kirche bis Mitte der 2000er-Jahre. Danach widmete sie sich diszipliniert und eigenbestimmt ihrer Familie sowie den Tätigkeiten in Haus und Garten. Sie interessierte sich für Geschichte und las viel, was sie geistig fit hielt. Schwer fiel ihr die Coronazeit, die sie vom gesellschaftlichen Leben abschnitt.

Heirat 1971 in Hanstedt

Dagmar Freifrau Cotta von Cottendorf wurde am 22. November 1940 in Welle im Kreis Stendal als viertes von fünf Kindern der Eheleute Ilse (geborene von Schnehen) und Adalbert von Bismarck geboren und wuchs auf dem väterlichen landwirtschaftlichen Gut auf. 1945 wurde die Familie vertrieben und flüchtete nach Niedersachen. Dass sie 1946 von ihrer Familie zeitweise getrennt wurde, beschäftigte sie das ganze Leben lang. Nach rund einem Jahr fand die Familie wieder zusammen.

Die Verstorbene absolvierte nach dem Besuch der Mittelschule eine Lehre als Gärtnerin und anschließend ein Studium zur Gartenbauingenieurin in Berlin/Dalem. Gerne erinnerte sie sich an die Examensreise mit Freunden nach Istanbul. Ins Berufsleben startete sie 1968. Anfang der 1970er-Jahre lernte sie ihren Ehemann Fedor von Cotta in München kennen. 1971 wurde in Hanstedt im Kreis Harburg geheiratet, wo sie nach dem Krieg aufgewachsen war. Skepsis hegte sie zunächst gegen den land- und forstwirtschaftlichen Betrieb in Dotternhausen, fand sich aber schnell ein und arbeitete dort nach der Heirat mit.

Kontakt zum Albverein

1972 wurde Sohn Georg geboren, ihr zweiter Sohn Guido im Jahr 1974. Schicksalsschläge musste sie mit dem Tod ihrer Eltern 1973 und 1976 sowie mit dem Tod zweier Geschwister hinnehmen. Weil Au-pair-Mädchen aus der französischen Schweiz halfen, knüpfte sie Kontakte zum Albverein/Volkstanzgruppe für die Mädchen und dadurch zum Dorf. Schwer fiel ihr, als die beiden Söhne Anfang der 1990er-Jahre aus dem Haus gingen und studierten.

Immer offenes Haus

Dagmar Freifrau Cotta von Cottendorf war stets die zentrale Säule der Familie. Alle Aufgaben übte sie pflichtbewusst in preußischer Tradition aus. Sie führte ein offenes Haus und empfing gerne Bekannte und Freunde aus Dotternhausen und aus der Ferne, ging offen auf Leute zu, knüpfte neue Freundschaften und pflegte die bestehenden.

Der Trauergottesdienst mit anschließender Beisetzung findet am Mittwoch, 13. April, um 14 Uhr in der Kirche in Dotternhausen statt.