Erst der Schock, dann die Ratlosigkeit, schließlich die traurige Gewissheit über Dirk Brünkers Tod. Aber was für ein Mensch war es eigentlich, um den nun wochenlang so sehr gebangt worden ist.
Mit dem Tod von Dirk Brünker (61) verliert der FC 08 Villingen eine Persönlichkeit.
Warum man ihn sogar weit über die Grenzen der Doppelstadt hinaus kannte und er sogar Joachim Löw ein Begriff sein dürfte, wird beim Blick auf sein Leben deutlich.
Deshalb war er landesweit gefürchtet
Mit Brünker verlor der Villinger Verein seinen früheren Toptorjäger. In den 1980er Jahren war er wegen seines knallharten linken Schusses, seiner Kopfballstärke sowie seiner Schnelligkeit in ganz Baden-Württemberg gefürchtet.
Als der in Essen geborene 1,93 Meter große Ausnahmefußballer 1977 mit seiner Mutter von Horb nach Villingen umzog, sorgte er beim FC 08 gleich für Furore. Bereits als A-Jugendlicher war er in der Oberligaelf dabei, traf in den Folgejahren für die Nullachter fast am Fließband. Zwischendurch führte ihn der Weg 1981 zum Oberligisten Offenburger FV.
Eine Stippvisite beim FV St. Georgen mit 36 Treffern in einer Saison ließ ihn im Alter von 27 Jahren 1988 beim damaligen Zweitligisten SC Freiburg landen, wo auch der spätere Bundestrainer Jogi Löw spielte. Ein komplizierter Daumenbruch zerstörte alle Hoffnungen auf eine längerfristige Profikarriere. Nachdem er als Spielertrainer den SV Gengenbach mit seinen 36 Toren in die Landesliga, geschossen hatte, kehrte er 1990 zu „seinem“ FC 08 in die Verbandsliga zurück.
Direkte Art nicht immer von Vorteil
Aus beruflichen Gründen beendete er 1992 seine Laufbahn bei seinem langjährigen Verein. Bereits 1982 hatte er seine aus Villingen stammende Frau Michaela geheiratet. Aus seiner Ehe gingen die beiden Kinder Tamara und Kai hervor. Dieser erbte das Talent seines Vaters und steht beim Zweitligisten 1. FC Magdeburg unter Vertrag.
Beschäftigt war Dirk Brünker längere Zeit bei der Villinger Firma Eisenmann Druckguß als Projektmanager. Anlässlich seines 60. Geburtstages vor zwei Jahren zeigte er sich mit seinem Leben zufrieden, räumte aber ein, dass ihm seine manchmal direkte Art nicht nur Freunde verschafft hatte.
Neben seiner Familie war ihm die Verbundenheit vor allem zu seinen früheren FC08-Mitspielern immer besonders wichtig. So oft es ging besuchte er die Heimspiele im Friedengrund. Bei einem Bierchen ließ er dann gerne alte Zeiten Revue passieren. Dort wird man ihn nun schmerzlich vermissen.