Ein Bild von Otto Dewitz aus guten Tagen. Es war sein Lieblingsfoto. Foto: Susanne Harastko

Kurz vor Weihnachten ist Otto Dewitz nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 84 Jahren gestorben. Trotz seines umfangreichen ehrenamtlichen Engagements, für das er zahlreiche Auszeichnungen erhielt, war ihm Familie stets wichtig.

Freudenstadt - Vor sieben Jahren feierte das Ehepaar Dewitz goldene Hochzeit. Schon da war Otto Dewitz von einer schweren Krankheit gezeichnet. Seine Frau Wiltrud beschrieb das Erfolgsrezept ihrer Ehe damals so: "Aus zwei Ichs wurden Wir, und dennoch sind wir zwei geblieben."

In Freudenstadt lernte sich das Paar einst kennen. Beide spielten zu dieser Zeit Handball, eine Leidenschaft, die sie fortan teilten. Nach der Hochzeit bezogen Wiltrud und Otto Dewitz eine Wohnung in der Hermann-Hesse-Straße in Freudenstadt und später, als die Wohnung wegen der Kinder zu klein wurde, eine größere in der Bahnhofstraße. In dem dazugehörigen Obstgarten konnte der junge Familienvater sein Hobby ausleben.

Zehn Jahre als Schulleiter tätig

Beruflich wechselte der gelernte Elektroinstallateur für zwei Jahre in die Industrie, mauserte sich zum Ingenieur und ging, als diese händeringend von den beruflichen Schulen gesucht wurden, als Lehrer an die Heinrich-Schickhardt-Schule. 1992 wurde er für zehn Jahre bis zu seinem Ruhestand deren Schulleiter.

Trotz Familie und Beruf zog es Otto Dewitz in die Politik. Als Mitglied der Jungen Union war der Sprung in die CDU quasi vorprogrammiert. 1971 wurde er erstmals in den Gemeinderat der Stadt Freudenstadt gewählt, dem er bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 2011 angehörte, und in dem er seit 1980 die CDU als Fraktionsvorsitzender vertrat. Zudem war Otto Dewitz ehrenamtlicher Stellvertreter des Bürgermeisters, beziehungsweise des Oberbürgermeisters von Freudenstadt, saß in nahezu allen wichtigen Ausschüssen, Arbeitsgruppen sowie Beiräten des Gemeinderats, war CDU-Kreisvorsitzender und Mitglied im Ortschaftsrat Frutenhof. Dort hat die Familie Dewitz 1976 ihr neues Zuhause bezogen.

Träger des Bundesverdienstkreuzes

Otto Dewitz setzte sich aber auch für soziale Projekte ein. Besonders wichtig war ihm Ende der 80er Jahre die Umgestaltung des städtischen Altenheims Jägerhof zum Betreuten Wohnen, für die er sich als Kreisvorsitzender des Arbeiter Samariter Bunds einsetzte und an der er federführend beteiligt war. Als CDU-Stadtrat engagierte er sich für die Städtepartnerschaft mit Courbevoie und für den Förderkreis Jugendzentrum.

Für sein kommunalpolitisches Engagement wurde Otto Dewitz 1997 mit der silbernen Ehrennadel des Gemeindetags und von der Stadt Freudenstadt mit dem Christophstaler in Gold ausgezeichnet. 2002 folgten die goldene Ehrennadel des Gemeindetags und des Städtetags und 2012 schließlich das Verdienstabzeichen in Gold des Städtetags Baden-Württemberg. Der verdiente Kommunalpolitiker war außerdem Träger des Bundesverdienstkreuzes. Bei seiner Verabschiedung aus dem Gemeinderat wurde Otto Dewitz als "kommunalpolitisches Urgestein" bezeichnet. Dewitz habe, so Oberbürgermeister Julian Osswald in seiner Abschiedsrede, "Kommunalpolitik nicht praktiziert, sondern gelebt".

Beerdigung ist am Mittwoch, 28. Dezember

Doch trotz der knappen Zeit, die Dewitz blieb, hat er sich für seine Familie stets Zeit genommen. Neben dem Handballspiel verband die Eheleute eine zweite gemeinsame Leidenschaft: das Campen. Zahlreiche Urlaubsfahrten hat die Familie unternommen, bis Otto Dewitz krank wurde. In den letzten Jahren hat ihn seine Frau Wiltrud liebevoll gepflegt. Und wenn die Enkel zu Besuch kamen, war das für ihn eine ganz besondere Freude.

Die Beerdigung von Otto Dewitz ist am Mittwoch, 28. Dezember, um 13.30 Uhr auf dem Friedhof in Frutenhof. Um ihn trauern neben seiner Frau Wiltrud Tochter Susanne und die Söhne Holger und Ulrich mit ihren Familien, zu denen neun Enkel gehören.