Doris Meyer (†) Foto: Privat

Doris Meyer war zusammen mit ihrem Mann Klaus die Gründerin der nach ihr benannten Textilfirma Doris Meyer. Am Donnerstag, 17. November, ist sie nach schwerer Krankheit im Alter von 74 Jahren gestorben.

Haigerloch - Geboren wurde Doris Meyer am 27. April 1948 in Nagold als ältestes Kind der Familie von Walter Burkhardt. Diese führte nach dem Zweiten Weltkrieg über vier Generationen hinweg die 1870 gegründete, 1993 geschlossene und schließlich im Zuge der Nagolder Innenstadtmodernisierung abgerissene Gambrinus-Brauerei. Aufgewachsen ist sie zusammen mit ihren drei Brüdern Hans, Walter und Thomas.

Berufliche Erfahrungen in Südafrika gesammelt

Im Alter von acht Jahren kam Doris Meyer ins Internat Gaienhofen am Bodensee und war dort bis zur Mittleren Reife. Im Anschluss besuchte sie in Calw die Spöhrer Handelsschule mit dem Abschluss als Industriekauffrau.

Von 1967 bis 1969 absolvierte Doris Meyer an der Privaten Fachschule für Dolmetscherwesen in Stuttgart eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin. 1969 ging es dann für ein Jahr in die Ferne, sie sammelte Erfahrung bei der Barclays Bank in Durban/Südafrika.

1970, nach ihrer Rückkehr nach Deutschland, ging sie den Bund der Ehe mit Klaus Meyer ein und das Ehepaar wohnte dann für fünf Jahre in Balingen in der Grünewaldstraße. Von 1970 bis 1971 war sie als Sekretärin bei der Eisengießerei Grohmann in Bisingen beschäftigt.

1975 im Karlstal eigenes Unternehmen gegründet

Im Jahr 1975 kam dann der Ortswechsel nach Haigerloch ins Karlstal, wo sie zusammen mit ihrem Ehemann Klaus – er war als Geschäftsführer der Makospinnerei Karlstal tätig – das Unternehmen Doris Meyer zur Produktion von Maschenstoffen und einer exklusiven Bettwäschekollektion gründete.

Doris Meyer war eine der Ersten, die das Potenzial eines Spannbetttuchs erkannte. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es nämlich weltweit keine Spannbetttücher. Das Patent besaß eine schwäbische Firma in Tuttlingen, die es nicht vermarkten konnte. Ein Jahr bevor es auslief, begann Doris Meyer mit der Produktion.

Die Schwierigkeit damals war, den Endverbraucher davon zu überzeugen, dass ein Spannbetttuch nicht gebügelt werden muss. Es passte auch auf Grund der hohen Elastizität über mehrere Größen. Die Erfolgstory nahm ihren Lauf und heute findet man Spannbetttücher in fast jedem Haushalt rund um den Erdball.

Zum Spannbetttuch kommt die passende Bettwäsche

Begonnen hat Doris Meyer die Spannbetttuchproduktion mit einer hochelastischen gestrickten Frotteeware, später kamen dann diverse Jersey-Qualitäten hinzu. Folgerichtig wurde dann auch die dazu passende Jersey-und Frotteebettwäsche entwickelt. Als erster, weltweiter Hersteller hat das Haus Doris Meyer Spannbetttücher und Bettwäsche aus Nicky-Velours auf den Markt gebracht.

2006 fiel der Entschluss, die gesamte Bettwäscheproduktion zu verkaufen und die gewerblichen Räumlichkeiten im Karlstal zu vermieten.

Sie war der Mittelpunkt der Familie

Große Aufmerksamkeit widmete Doris Meyer ihren beiden Kindern und den inzwischen fünf Enkeln. Die ältere, 1973 geborene Tochter Alexa lebt heute in Houston/Texas und hat drei Kinder. Die jüngere, 1985 geborene Tochter Nicol hat Zwillinge bekommen, lebt gemeinsam mit ihrem Ehemann im Karlstal und hat dort eine Eventlocation gegründet. Neben den beruflichen und familiären Pflichten waren ihre Hobbys das Skilaufen und der Golfsport, sowie eine Leidenschaft für Literatur. Auch viele Reisen im Nah- und Fernbereich fanden ihr Interesse.

Trotz der Diagnose, unheilbar erkrankt zu sein, was ihr Leben zunehmend immer mehr einschränkte, war die 74-Jährige bis zum Ende geistig hellwach und nahm am Familienleben rege teil.

Der Tod von Doris Meyer hinterlässt für Familie und Freunde eine schmerzliche Lücke. Ihrem Wunsch entsprechend wird die Trauerfeier im Familien- und Freundeskreis stattfinden.