Altensteig muss auf Geheiß des Landratsamtes Calw in diesem Jahr voraussichtlich 81 Flüchtlinge aufnehmen. Das gab Bürgermeister Gerhard Feeß im Gemeinderat bekannt.
Der Altensteiger Rathauschef geht davon aus, dass die Menschen aus der Ukraine und dem Erdbebengebiet Türkei/Syrien nicht nach drei Monaten in ihre Heimat zurückkehren können, deshalb werde die Versorgung zu einer Daueraufgabe. Man stoße langsam an Kapazitätsgrenzen, wolle aber an einer dezentralen Unterbringung festhalten. An Container sei zunächst nicht gedacht.
Bald eigene Wohnbaugesellschaft?
Nicht unerwähnt ließ Feeß, dass sich die Stadt auch um bezahlbaren Wohnraum zu kümmern habe. Deshalb könnte er sich vorstellen, eine eigene Wohnbaugesellschaft zu gründen. Das sei auch deshalb sinnvoll, „weil wir keine Rendite erwirtschaften müssen“.
Dass bezahlbare Mietwohnungen in Altensteig nur schwer zu bekommen seien, liegt nach Ansicht von AfD-Stadtrat Marcus Lotzin auch daran, dass sich Investoren mit der Bereitstellung von Unterkünften die Taschen vollstopfen wollten. Der Rathauschef sollte wegen der Problematik einen Brandbrief an die Landesregierung schreiben mit der Bitte, die Kommunen bei der Aufnahme weiterer Flüchtlinge nicht hängen zu lassen. „Das Boot in Altensteig ist jetzt schon voll“.
Die SPD habe schon vor drei Jahren einen Antrag im Gemeinderat eingebracht, die Stadt solle alles daran setzen, Wohnungen für Leute mit einem geringen Budget bereitzustellen, erklärte Fraktionssprecherin Ursula Utters. Eine Unterscheidung zwischen Flüchtlingen und der deutschen Bevölkerung sollte unterlassen werden, wandte sie sich an Lotzin.