Das Projekt Naturschaugarten Natur-Erlebnis-Raum der Agenda Umwelt und Artenvielfalt ist inzwischen schon weit fortgeschritten. So viele Helfer wie noch nie kamen am Samstag zum großen Pflanztag ins Neubaugebiet Albblick. Foto: Ingrid Kohler

Die Agenda Umwelt und Artenvielfalt hatte am vergangenen Samstag wieder einen großen Arbeitseinsatz im Schaugarten Natur-Erlebnis-Raum.

Mit dem Spatenstich zum Naturschaugarten Natur-Erlebnis-Raum am 25. November 2022 hat die Agenda Trossingen Umwelt und Artenvielfalt ein einzigartiges Projekt gestartet im Neubaugebiet Albblick, und zwar auf zwei Grundstücken der Stadt Trossingen, die bei der Planung als öffentliche Grünflächen vorgesehen waren.

 

Inzwischen ist das Projekt dank immer wieder vieler fleißiger ehrenamtlicher Hände schon weit fortgeschritten. Am vergangenen Samstag haben sich auf Einladung der Agenda so viele Helfer wie noch nie zum Mithelfen eingefunden, denn „heute ist mit der Pflanzung ein wichtiger Tag für den Natur-Erlebnis-Raum“, so Amelie Fehrenbach, die Trossinger Architektin, die den Plan des Schaugartens erstellt hat und auch Schatzmeisterin des seit zwei Jahren eingetragen Vereins ist.

Eine ganz wichtige Person sei Saskia Stromitzki, betonen die beiden Vorsitzenden Julia Anton und Sarah Morath. Die 35-Jährige ist erst im Frühjahr nach Trossingen gezogen, wurde gleich Mitglied der Agenda und hat den Pflanzplan mit heimischen Stauden für die Aktion erstellt. „Mit ihrem speziellen Know-how über die Natur ist Saskia zu unserem Glücksfall geworden, so wie Simon Kapp, der seit den Anfängen dabei ist, mit seinem technischen Know-how“, sind sich alle einig.

Vor zwei Wochen begonnen

Bereits vor zwei Wochen hat er den Schotter gebracht, am Samstag war er mit Unterstützung seiner beiden kleinen Söhne mit dem Vorbereiten der Oberfläche beschäftigt. „Vegetationstechnische Arbeiten“, nennt er es in der Fachsprache. Auch hat er einen ganzen Hänger voll mit Pflanzen mitgebracht.

Ausgesucht und bestellt wurde diese bei Gärtnereien, die bekannt sind für die Zucht von heimischen Stauden, von Saskia Stromitzki, die auch selbstgezogene Pflanzen wie Natternkopf, Hornschotenklee und Bauernmalven mitgebracht hat.

Lebensraum für Insekten

Ziel des Gartens sei es, den einheimischen Insekten Nahrung zu geben, erklärt die Pflanzenexpertin, die eigentlich selbstständige Fachbuchautorin für Betriebswirtschaftslehre ist und Lehrbücher für IHK-Weiterbildungen schreibt.

Die Frage nach ihren naturverbundenen Kenntnissen, beantwortet sie so „ich hatte mit meinem früheren Lebenspartner einen Garten- und Landschaftsbaubetrieb“, und hat auch gleich einige wertvolle Tipps dabei: „Wer sich einen Naturgarten anlegen möchte, der erhält tolle Informationen beim Naturgarten, das ist der Dachverband in Deutschland.“ Dort gebe es auch Infos über Fachbetriebe, bei denen Saatgut bestellt werden könne, denn „auf keinen Fall Saatgut im Baumarkt oder Supermarkt kaufen, das gibt nur Enttäuschungen, weil es nicht funktioniert“, empfiehlt sie.

Gartenfreunde dabei

Saskia Stromitzki wohnte zuvor ins Spaichingen und war aktives Mitglied der Gartenfreunde Spaichingen, von denen sie zum Pflanztag einige mitgebracht hat. Eine Win-Win-Situation also für alle. „Ich fände es toll, wenn noch viel mehr Vereine so zusammenarbeiten würden“, betont Stromitzki.

Die Agenda Umwelt und Artenvielfalt ist tatsächlich in der glücklichen Lage mit weiteren Kooperationen. So mit der Stiftung Liebenau in direkter Nachbarschaft zum Schaugarten. In einem Hochbeet, das von der Höhe her auch für Rollstuhlfahrer geeignet ist, wurden selbstgezogene Tomaten gepflanzt und den ganzen Sommer von den Liebenau-Leuten gegossen und gepflegt „momentan ist Erntezeit“, so Julia Anton.

Mehrere Kooperationen

Eine weitere Kooperation besteht seit dem Jahr 2024 mit der Friedensschule. „Eine Lehrerin kommt regelmäßig mit Schülern, um das Hochbeet, das die Schüler im Jahr 2024 aufgebaut haben, zu bepflanzen, zu pflegen und zu ernten“, ergänzt Sarah Morath. Beide Vorsitzenden wünschen sich „dass viele weitere Menschen den Garten nutzen, schließlich soll es ein Garten für Jedermann sein zum Spazieren, zum Verweilen oder auch zum Mithelfen.

Der Verein

Neue Mitglieder
Aktuell hat die Agenda Umwelt und Artenvielfalt rund 40 Mitglieder. „Wir freuen uns aber über weitere Mitglieder“, so Sarah Morath und „die Mitgliedschaft ist erschwinglich, Erwachsene bezahlen im Jahr 18 Euro, Kinder, Jugendliche und Studenten neun Euro.“. Weitere Info unter www.agenda-trossingen.org.