Eva Schaufelberger (links) und Elfriede Heeskens wollen Bad Liebenzell zur Fair-Trade-Stadt machen. Foto: Krokauer

Bereits seit einiger Zeit gibt es den Runden Tisch Nachhaltiges Bad Liebenzell. Jetzt geht es darum, konkrete Schritte zu unternehmen.

Bad Liebenzell - Eine der Arbeitsgruppen beim Runden Tisch Nachhaltiges Bad Liebenzell beschäftigt sich mit dem Thema Konsum. Davon wiederum hat sich eine Untergruppe um Katrin und Elfriede Heeskens sowie Eva Schaufelberger zum Ziel gesetzt, Bad Liebenzell zur Fair-Trade-Stadt zu machen. Fair Trade bedeutet übersetzt gerechter Handel.

Um das Prädikat zu bekommen, muss Bad Liebenzell einige Kriterien erfüllen. Am Anfang steht ein Beschluss des Gemeinderates, überhaupt Fair-Trade-Stadt werden zu wollen. Katrin Heeskens ist Stadträtin und hat einen entsprechenden Antrag im Gremium eingebracht. In einer der nächsten Sitzungen des Gemeinderates wird darüber abgestimmt. Nach diesem Beschluss bildet sich in einem zweiten Schritt eine Steuerungsgruppe, die auf dem Weg zur Fair-Trade-Stadt und darüber hinaus die Aktivitäten vor Ort koordiniert. Diese Gruppe besteht aus mindestens drei Personen aus den Bereichen Zivilgesellschaft (Vereine, Kirchen, Einzelpersonen), Politik (Gemeinderat, Verwaltung) und Wirtschaft (Handwerk, Handel, Gastronomie).

Entsprechende Produkte im Sortiment

Danach geht es an die Umsetzung. Einzelhandelsgeschäfte, Floristen, Cafés und Restaurants bieten mindestens zwei Produkte aus fairem Handel an. Richtwert ist die Einwohnerzahl einer Kommune. Bad Liebenzell hat nicht ganz 10 000 Einwohner. In der Kurstadt müssen mindestens vier Geschäfte, zwei Gastronomiebetriebe, eine Bildungseinrichtung, eine Kirchengemeinde und ein Verein diese zwei Produkte im Sortiment haben. Nach dem Motto "tue Gutes und rede darüber" muss das Angebot auch entsprechend publik gemacht werden. Das dürfen Zeitungsartikel, Flyer, Vorträge und Infostände sein. Es sind mindestens vier solcher Aktionen pro Jahr nötig. Darüber hinaus müssen öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Vereine und Kirchengemeinden generell über den fairen Handel informieren und entsprechende Produkte anbieten. Die Steuerungsgruppe hat dafür zu sorgen, dass diese Aktivitäten auch publik werden.

Kirchengemeinden als Vorreiter

Eva Schaufelberger sowie Elfriede und Katrin Heeskens fangen in Bad Liebenzell nicht beim Nullpunkt an. Es gibt in diese Richtung bereits einige Aktivitäten. "Die Kirchengemeinden haben eine Vorreiterrolle", berichtet Elfriede Heeskens im Gespräch mit unserer Redaktion. Und wer bei der Fair-Trade-Aktion dabei sei, habe auch etwas davon, macht Schaufelberger im Hinblick auf die Unternehmen deutlich: "Es ist ein Imagegewinn."

Wie man zur Fair-Trade-Stadt wird, berichtet der Bürgermeister der Gemeinde Aidlingen im Landkreis Böblingen, Ekkehard Fauth, am Mittwoch, 11. Mai, ab 19.30 Uhr im Parksaal des Bürgerzentrums in Bad Liebenzell. Aidlingen hat dieses Zertifikat wie auch schon einige andere Kommunen der Region. Der Eintritt zum Vortrag ist frei.