Von möglichen Sanierungsgebieten in der Gemeinde können auch die Bürger profitieren. Dass von Seiten der Einwohner bereits Interesse besteht, wurde in der letzten Sondersitzung des Gemeinderats deutlich. Foto: Wagner

Zum Ende diesen Jahres läuft der Status als Schwerpunktgemeinde im "Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum" (ELR) für die Gemeinde Waldachtal aus. Deshalb liebäugelt die Kommune nun mit ortsübergreifenden Sanierungsgebieten, welche zunächst in Lützenhardt und möglicherweise auch in Tumlingen entstehen sollen.

Waldachtal - Dazu benötigt die Kommune jedoch die Unterstützung aus dem "Städtebauförderungstopf", weshalb nun bis zum 31. Oktober diesen Jahres die Anträge dazu gestellt werden sollen.

Entwicklung der Gemeinde soll angeschoben werden

Mit diesem Sanierungsprogramm soll einerseits die Kommune saniert und im Zuge dessen auch die Entwicklung der Gemeinde nachhaltig angeschoben werden. Bürgermeisterin Annick Grassi setzt dabei auf die Zukunftsfähigkeit der rund 6000-Seelen-Gemeinde, um dem demografischen Wandel und möglichen Einwohnerzuwachs gerecht zu werden. Wenn der Antrag auf die umfassende Sanierung bewilligt werden sollte, müssen Waldachtals Bürger ebenfalls bereit sein zu investieren. In dem Sanierungszeitraum von rund acht bis zwölf Jahren könnten so erhebliche wirtschaftliche Verbesserungen bei Firmen als auch privaten Investoren generiert werden.

Drei namhafte Planungsbüros haben sich vorgestellt

Dazu stellten sich in einer Sondersitzung in der vergangenen Woche im Haus des Gastes schon mal drei namhafte Planungsbüros vor: Wüstenrot Haus- und Städtebau, Steg-Stadtentwicklung sowie die Kommunalentwicklung LBBW Immobilien. Eines dieser Planungsbüros soll nun nach eingehender Beratung des Gremiums im Rahmen der Gemeinderatssitzung am Montag den Auftrag der Gemeinde erhalten, ein gebietsbezogenes Entwicklungskonzept zu erstellen. Dazu könnte das im Jahr 2016 beschlossene Gemeindeentwicklungskonzept angewandt, oder bis ins Jahr 2030 fortgeschrieben werden.

Die Bürger sollen ebenfalls an dem Konzept beteiligt werden. Die Dauer des Sanierungsprogramms ermöglicht es der Gemeinde, auch langfristige Projekte zu realisieren. Das Land steuert bei den Programmen 60 Prozent zu den Kosten bei, den Rest von 40 Prozent muss die Kommune stemmen. Natürlich muss nun zunächst einmal im Gemeinderat diskutiert und ausgelotet werden, wie viele finanzielle Mittel die Gemeinde in dem Sanierungszeitraum einsetzen kann.

Der Finanzierungsbedarf in der Gemeinde ist hoch: In Lützenhardt stehen die Gebiete der Forchenwaldstraße und der Hauptstraße ebenso wie das Rathaus auf dem Programm – in Tumlingen soll neben dem Rathausgebäude auch der Ortskern in den Fokus der Sanierungen rücken. Tumlingens Ortschaftsrat würde gerne sehen, dass Lützenhardt und der eigene Ort zu einem gemeinsamen Sanierungsgebiet zusammengefasst werden könnten.

Doch das soll nach Willen und Wunsch der Bürgermeisterin nur der Anfang sein: "Wir haben im jedem Ortsteil Potenzial und wir können das bei der Fortschreibung des Gemeindeentwicklungskonzeptes bereits festlegen. Es wäre falsch, wenn wir gar kein Sanierungsgebiet angehen würden."