Wer in Calw einen Vertrag mit der Deutsche GigaNetz GmbH unterschrieben hat, bekam dieser Tage eine E-Mail. Der Inhalt legt nahe, dass der Ausbau auch in Calws Westen sicher sei. Stimmt das? Wir haben explizit nochmals nachgehakt.
„Glasfaser ist in greifbarer Nähe – nicht mehr lange, und das Internet der Zukunft ist auch bei Ihnen verfügbar. Wir freuen uns sehr über das Vertrauen, dass Sie in uns gesetzt haben und dass wir Sie an das Glasfasernetz anschließen dürfen.“
Das steht in einer E-Mail zu lesen, die vor wenigen Tagen bei jedem eingetrudelt sein dürfte, der mit der Deutsche GigaNetz GmbH (DGN) einen Vertrag abgeschlossen hat. Formulierungen, die eigentlich nur eine Interpretation offen lassen: Die DGN baut in Calw wie geplant das Glasfasernetz aus.
225 Kilometer umfassendes Glasfasernetz
Für Calw-Ost – also etwa Stammheim und Heumaden – ist das keine Überraschung. Bereits im Sommer 2024 waren dort 35 Prozent der Haushalte im Boot gewesen – die Mindestquote, die erforderlich sei, damit sich das rund 50 Millionen Euro schwere Vorhaben wirtschaftlich gestalte, hatte die DGN erklärt.
Insgesamt will das Unternehmen ein etwa 225 Kilometer umfassendes Glasfasernetz im Calwer Stadtgebiet schaffen, um an bis zu 6328 Adressen Glasfaser bis in die Wohnung zu legen. Wer mit dem Unternehmen einen Vertrag über Internet und Telefon abschließt, bekommt die Glasfaserleitung, inklusive Anschluss und Bau, umsonst.
In Calws Osten geht es nun in die Tiefen der Feinplanung des Netzes, hatte die DGN erst vor Kurzem mitgeteilt. Mit Beginn der Arbeiten sei Mitte des ersten Halbjahres 2025 zu rechnen.
In Calws Westen – Altburg, Wimberg, Hirsau und Co. – wiederum hatten zuletzt erst knapp 30 Prozent der Haushalte unterschrieben. Doch auch dort erhielten die Kunden dieselbe Nachricht wie die Bürger in Calw-Ost.
Kurz gesagt: nein
Bedeutet das also, dass auch hier sicher der Ausbau kommt – selbst wenn die 35 Prozent nicht erreicht werden?
Kurz gesagt: nein. „Ein Ausbau erfolgt ausschließlich bei Erreichen der 35-Prozent-Marke, da damit auch die Wirtschaftlichkeit des Projektes gewährleistet ist“, erklärt Inken Gärtner, Sprecherin der DGN, auf gezielte Nachfrage unserer Redaktion.
Daran würden auch etwaige Fördermittel nichts ändern. „Fördermittel spielen bei der Ausbauentscheidung keine direkte Rolle, sondern dienen vielmehr dazu, wirtschaftliche und bauliche Synergien zu nutzen“, führt die Sprecherin aus. Ein Förderantrag der Stadt werde derzeit von der Förderstelle geprüft.
Fördergelder waren zuletzt für Bereiche wie Spindlershof im Gespräch gewesen, die zu den „Randlagen“ gehören – Gebiete, die „aufgrund ihrer abgelegenen Lage oft nicht eigenwirtschaftlich erschlossen werden können“, hatte Gärtner zu einem früheren Zeitpunkt erläutert.
Was den Ausbau im Calwer Westen betrifft, zeigt sich die DGN indes zuversichtlich. Die Weitervermarktung sei für das zweite Quartal geplant, „begleitet von den positiven Impulsen aus dem Ausbaustart in Calw-Ost“. Laufe alles nach Plan, „könnte der Ausbau im Westen im ersten Halbjahr 2026 beginnen“.
Ein zentraler Schritt
Im Februar sollen indes Hausbegehungen in Mehrfamilienhäusern in beiden Gebieten beginnen, „um gemeinsam mit den Hausverwaltungen die Vorteile der Glasfasertechnologie aufzuzeigen und eine reibungslose Installation vorzubereiten“, heißt es in einer Mitteilung.
Die Begehungen seien ein zentraler Schritt, um die technischen und baulichen Voraussetzungen vor Ort zu prüfen sowie auch die Leitungsverläufe zu planen. Dabei werde zudem festgelegt, wo das Glasfaserkabel ins Gebäude eintritt.
Weitere Informationen sind unter deutsche-giganetz.de/calw/ zu finden.