Im Spätjahr bildeten sich noch Schlangen vor dem "Impfstützpunkt" in Offenburg – heute wären sogar dessen Kapazitäten überdimensioniert. Aktuell lassen sich nur 200 Menschen täglich in den Kreisimpfzentren piksen. Foto: Lahrer Zeitung

"Wir haben täglich circa 200 Impfungen in allen vier Impfzentren", berichtet Diana Kohlmann, Projektleiterin Impfen im Kreis, unserer Zeitung am Freitag. Nun steht im Raum, dass es ab Ende März nur noch ein Kreisimpfzentrum geben wird.

Ortenau - Bis zu 4.500 Impfungen pro Tag sollten die vier Ortenauer Kreisimpfzentren (KIZ) ab Mitte Dezember zusammen verabreichen können. So reagierte der Kreis auf die übergroße Nachfrage nach dem Corona-Piks. Der auf nur 400 Impfungen täglich ausgelegte "Impfstützpunkt" in Offenburg war zuvor nämlich schier überrannt worden. Mittlerweile wären jedoch sogar dessen Kapazitäten noch überdimensioniert: "Wir haben täglich circa 200 Impfungen in allen vier Impfzentren", berichtet Diana Kohlmann, Projektleiterin Impfen im Kreis, unserer Zeitung am Freitag. Um auf den Einbruch der Nachfrage zu reagieren, kündigte das Landratsamt bereits an, ab März die Öffnungszeiten in Haslach und Oberkirch zu verkürzen: Dort wird dann nur noch von Freitag bis Sonntag zwischen 14 und 19 Uhr geimpft (wir berichteten). Ab Ende März steht gar im Raum, dass es nur noch ein Kreisimpfzentrum geben wird.

Sie halte den Betrieb eines einzelnen Impfzentrums zum Abdecken von nur 200 Impfungen täglich für realistisch, erläutert Kohlmann – zunächst sei es jedoch nur eine Idee. Eine solche Einrichtung könnte am Tag aber auch bis zu 800 Impfungen verabreichen. Sollte der Bedarf flächendeckend wieder steigen, wäre auch ein Impfzentrum in der Lage, eine größere Zahl an Impfungen abzudecken. "Daneben muss man auch auf die Wirtschaftlichkeit achten. Die derzeitige Nachfrage rechtfertigt kein Vorhalten von teuren Strukturen", sagt die Dezernentin. Mit einem Impfzentrum, so die Idee, könne man auf steigende und sinkende Nachfragen im derzeitigen Rahmen reagieren. "Man könnte natürlich auch überlegen, dass man zwei Zentren aufrechterhält in einem so großen Landkreis wie dem Ortenaukreis und die Vorhaltungen entsprechend kleiner gestaltet und anpasst", ergänzt Kohlmann. "Wir werden dies noch intensiv diskutieren und angepasst auf das Landesimpfkonzept dann umsetzen."

Wo das dann womöglich einzige Impfzentrum ab April angesiedelt wird, ist noch offen – noch gilt keiner der bisherigen Standorte (Lahr, Haslach, Offenburg und Oberkirch) als gesetzt. "Wir müssen zunächst abwarten, welches Finanzkonzept und welches Impfkonzept landesweit ab dem 1. April gelten soll, dann können wir mit den Städten und Gemeinden über eine Weiterführung eines oder mehrerer Standorte sprechen", erklärt Kohlmann.

Und wie geht’s dann weiter? "Den Verlauf vorherzusehen ist schwierig. Er hängt von äußeren Faktoren ab", sagt die Dezernentin. "Sollte es beispielsweise eine flächendeckende vierte Impfung für alle geben, wird der Bedarf wieder steigen. Ob und wann das kommt, können wir nicht vorhersehen. Mit dem von uns gewünschten System könnten wir darauf jedoch reagieren."